Obama spielt den starken Mann

[Hanns-Martin Wietek] Man hat den Eindruck, dass es das letzte Aufbäumen eines beleidigten Mannes ist, eines Mannes, den der böse Lauf der Zeit ins Unbedeutende verschwinden lassen wird. Und für einen Politiker gibt es nichts Schlimmeres als die Bedeutungslosigkeit.

Wie die Schwaben sagen, hat das alles ein „Gschmäckle“:

Obama lässt 35 Diplomaten Russlands binnen 72 Stunden ausweisen und zwei diplomatische Vertretungen Russlands in Maryland und New York schließen mit der Behauptung, die russische Regierung sei an ihrem Wahldebakel schuld und das seien alles Agenten … natürlich böse Agenten im Gegensatz zu den US-amerikanischen.

Selbst amerikanische Geheimdienstler und Experten sagen, die Hackerangriffe seien nicht aus Russland gekommen oder stellen zumindest fest, dass das nicht nachweisbar sei – wie gerade jetzt auf dem Jahreskongress des Chaos Computer Club (CCC) in Hamburg auch. US-Geheimdienste vermuten, … es könnte …. usw.

Aber Obama will, dass es „die Russen“ gewesen sind. Denn er braucht einen Vorwand, noch einmal den starken Mann spielen zu können. Hinzukommt, dass nicht seine „demokratische“ Partei die Wahl gewonnen hat, sondern die gegnerische „republikanische“.

Und zu allem Überfluss wird sein Nachfolger im Präsidentenamt auch noch eine vollkommen gegensätzliche Politik machen. Dieser Nachfolger bricht sogar mit dem seit Jahrzehnten lieb gewordenen Feindbild „der böse Russe“. Und das schmerzt. Denn wenn das Feindbild weg ist, muss man sich mit sich selbst beschäftigen und kann nicht mehr alles Schlechte auf den „Bösen“ schieben und man ist nicht mehr automatisch der „Gute“.
Wenn die schönen Kleider weg sind, steht man plötzlich nackt da und das ist in den meisten Fällen kein schöner Anblick.

Wie gesagt, das hat alles ein „Gschmäckle“ und eigentlich kann einem der Mann nur leid tun. Man hat den Eindruck, da liegt einer weidwund und beißt nur noch wild um sich.

Den starken Mann wollte er demonstrieren … und hat sich lächerlich gemacht.
Und es ist anzunehmen, dass „die Russen“ das auch so sehen.

(Hanns-Martin Wietek/russland.ru)

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