Noch ein Sbornaja-Kandidat: Edgar Prib von Hannover 96 will russische Staatsbürgerschaft

Der 26-jährige Russlanddeutsche Edgar Prib von Wahrscheinlich-Absteiger Hannover 96 möchte für Russland kicken. Seine Position ist vorherrschend das defensive Mittelfeld, zudem ist er ein Linksfuß – genau so einen könnte die russische Nationalmannschaft gut gebrauchen. Zur EM im Sommer schafft er den Wechsel nach Russland aber nicht mehr.

Prib kommt ursprünglich von den „Kleeblättern“ aus Fürth und steht bei 96 seit drei Jahren unter Vertrag. Von denen war er allerdings 183 Tage verletzt, wie akribische Statistiker herausgefunden haben. Allgemeines Aufsehen erregte Prib im Dezember 2011, als er einen „todsicheren“ Schuss aus fünf Metern am Kasten der Eintracht aus Frankfurt vorbeizog. Bei YouTube kam der Clip auf über eine Million Klicks.

Ein echter Sibirjak

Zu seiner Entscheidung, für die russische Nationalelf spielen zu wollen, sagte Prib gegenüber Eurosport, der Russische Fußballverband RFS hätte noch nicht bei ihm angeklopft. Das läge wohl daran, dass er noch keinen russischen Pass hat. Das sollte sich jetzt aber ändern, denn er habe die russische Staatsbürgerschaft beantragt.

Prib wurde am 15. Dezember 1989 im ostsibirischen Nerjungi (Teilrepublik Jakutien/Sacha) geboren. Mit zwei Jahren kam er mit seinen Eltern nach Fürth, wo er auch das Fußballspielen lernte. Er spricht bis heute Russisch und „hat eine emotionale Bindung an die Heimat“, wie er selbst sagt.

Sein Landsmann Roman Neustädter, der ebenfalls für Russland spielen will, wartet seit Monaten auf die Erteilung der russischen Staatsbürgerschaft. In der Sbornaja kam inzwischen der erste „naturalisierte“ Spieler zum Einsatz – Loko-Keeper Marinato Guilherme stand beim kürzlichen Testspiel gegen Litauen eine Halbzeit lang zwischen den Pfosten.

[sb/russland.RU]

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