Neuestes in der Anstalt

[von Markus Kompa] Das Verdienst von ZEIT-Herausgeber Josef Joffe, die Verflechtungen deutscher Edeljournalisten mit transatlantischen Lobby-Organisationen möglichst unterhaltsam und nachhaltig in die Öffentlichkeit zu bringen, ist an pädagogischem Wert kaum zu überschätzen. So hat Joffes Anwalt dem Branchendienst Meedia zufolge Berufung gegen die gestern bekannt gewordene Abweisung seiner Klage gegen das ZDF wegen ungenauer Darstellung seiner Verstrickungen angekündigt. Ob die Berufung dem Ruf des berufenen Blattmachers nützen wird, darf bezweifelt werden. Im Gegenteil beanspruchen Joffes journalistische Interessenkonflikte und seine groteske Prozesshanselei allein in seinem Wikipedia-Eintrag die Hälfte des Textes.

Während die Häme nun auf Don Quichoffe abregnet, ist das Thema transatlantischer Kontaktpflege mit Journalisten weitaus umfangreicher. Schwerer als bei Joffe, der für ein privates Printmedium arbeitet und daher schreiben kann, wie er lustig ist, wiegen journalistische Interessenkonflikte in öffentlich-rechtlichen Rundfunkhäusern. Wir leisten uns den teuersten Rundfunk der Welt, weil wir keinen Volksempfänger, sondern unabhängigen Journalismus wollen – so jedenfalls der verfassungsgemäße Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

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