NATO-Rat wird Fall Skripal besprechen

Der Nordatlantikrat wird in den nächsten Tagen zusammenkommen, um mehr Informationen aus dem Vereinigten Königreich über den Fall Skripal zu erhalten, teilte der Pressedienst des Bündnisses am Mittwoch mit.

Laut britischer Premierministerin Theresa May wird der Fall am 15. März auf dem Tisch des Nordatlantikrates liegen, sagte ein NATO-Beamter: „Wir erwarten weitere Treffen, Besprechungen und Diskussionen in den kommenden Tagen.“

Laut Nachrichtenagentur TASS hat ein Diplomat bei der NATO zu einem möglichen Antrag Großbritanniens, den NATO-Bündnisfall nach Artikel 5 auszurufen gesagt, eer glaube, dass bei solchen wichtigen Entscheidungen die diplomatische Praxis eine Reihe von obligatorischen Vorgesprächen beinhalte mit dem Ziel, zuerst die Bereitschaft der Verbündeten zu prüfen, eine vorgeschlagene Entscheidung zu unterstützen. Angesichts des derzeitigen Klimas werde London das Thema der Aktivierung von Artikel 5 auf der offiziellen Ebene wohl kaum zur Sprache bringen, da eine abgewiesene Bitte, die kollektive Verteidigung zu verwenden, dem Ruf Großbritanniens und der NATO einen schweren Schlag versetzen würde.

Artikel 5 der NATO-Charta postuliert, dass ein bewaffneter Angriff gegen ein oder mehrere Mitgliedsländer als ein Angriff auf die gesamte Allianz betrachtet werden sollte. Jedes Land ist verpflichtet, Vergeltungsmaßnahmen, einschließlich des Einsatzes bewaffneter Streitkräfte, durchzuführen, „um die Sicherheit des nordatlantischen Gebiets wiederherzustellen und aufrechtzuerhalten“. Der Artikel wurde nur einmal verwendet: nach den Anschlägen vom 11. September in den Vereinigten Staaten.

Artikel 4 sieht dagegen nur vor, dass Notfallberatungen innerhalb der NATO einberufen werden, wenn ein Mitgliedsland behauptet, seine Unabhängigkeit, territoriale Integrität oder Sicherheit seien bedroht.

[hmw/russland.NEWS]

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