Nach Airbusunglück – Kampfansage an den Terrorismus

Nachdem es nun keine Zweifel mehr gibt, dass das Flugzeugunglück auf dem Sinai durch ein Attentat herbeigerufen wurde, Sagt Russland dem IS-Terror den Kampf an. Der Präsident begründet sein Vorgehen, zur Ergreifung der Verursacher wurde ein Kopfgeld ausgesetzt und die russische Luftwaffe fliegt verstärkte Angriffe in Syrien.

Die Reaktionen sind eindeutig – Russland will das Attentat auf dem Sinai, bei dem über 200 Passagiere eines Ferienfliegers ums Leben kamen, nicht ungesühnt lassen. Präsident Putin manifestierte sein Versprechen, die verantwortlichen Terroristen an jedem Ort der Welt zu finden. Putin wörtlich: „Wir werden alle namentlich benennen und wir werden sie suchen und finden, egal wo sie sich verstecken.“

Präsident Putin verspricht Aufklärung

„Alle, die versuchen diesen Verbrechern zu helfen sollen wissen, dass sie dafür die volle Verantwortung tragen werden“, so der Präsident. Kurz vor diesen Verlautbarungen ließ sich Wladimir Putin eingehend von dem russischen Geheimdienst FSB zur Sachlage informieren. „Wir können unzweifelhaft sagen, dass dies ein terroristischer Akt war“, so der FSB-Direktor Alexander Bortnikow. An den Überresten des Flugzeuges seien Spuren von ausländischem Sprengstoff festgestellt worden und man gehe davon aus, dass an Bord des Flugzeuges eine selbstgebaute Ein-Kilo-Bombe explodiert ist.

Bekräftigt werden diese Aussagen zudem vom offiziellen Sprachrohr des Präsidenten, Dmitri Peskow, dem Pressesprecher Putins: „Der Präsident hat unseren Spezialdiensten befohlen, alle Maßnahmen einzuleiten, um all diejenigen festzustellen, die an der Organisation und Durchführung des Terroraktes einen Anteil haben. Er hat befohlen auf der ganzen Welt zu suchen, unabhängig wo, ohne irgendwelche einschränkenden Fristen und diese Leute zu vernichten“. Russland werde sich bei der Lösung dieser Aufgabe, auch in anderen Ländern dieser Welt, streng an das internationale Recht halten.

Belohnung für Informationen und Säbelrasseln beim Militär

Indes hat der FSB ein Kopfgeld für Informationen zur Aufklärung des Terroraktes ausgesetzt. In der offiziellen Pressemitteilung hieß es: „Der Föderale Sicherheitsdienst wendet sich an die russische und internationale Öffentlichkeit um Hilfe beim Auffinden der Terroristen. Für die Übermittlung von Informationen, welche zur Verhaftung der Verbrecher führt, wird eine Belohnung von 50 Mio. US-Dollar ausgesetzt“.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow stößt allerdings bereits in das Kriegshorn. Er erklärte, dass der Terroranschlag einem Überfall auf das Land gleichzusetzen sei. Zumindest vermeldet dies RIA Novosti. „Was unsere Handlungen betrifft, so werden sie, wie der Präsident betont hat, auf Artikel 51 der UN-Satzung basieren. Dieser Artikel sieht das Recht eines jeden Staates auf individuelle und kollektive Selbstverteidigung im Falle eines Überfalls vor“.

Lawrow betonte: „Das Recht auf Selbstverteidigung wird mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln umgesetzt – sowohl politischen und militärischen, wie auch geheimdienstlichen.“
Der Chef des russischen Außenministeriums fügte hinzu, dass Moskau auf die Anfrage auf Hilfestellung bei der Feststellung der Verantwortlichen für den Absturz des Airbus 321 bereits Geheimdienst-Informationen von den internationalen Partnern erhalten hat. Diese Daten seien aus erklärlichen Gründen aber nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.

Massive Luftschläge auf Hochburg des IS

Und auch die USA melden sich zu Wort. Amerika informierte den Rest der Welt, dass Russland in Syrien mit Flügelraketen und auch erstmals Fernfliegerkräften agiert. Die Luftschläge würden von Schiffen aus gestartet, informierte ein Vertreter der US-Regierung, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Der Einsatz sei mit den USA abgestimmt und erfolgte auf der Grundlage der Vereinbarung zur gegenseitigen Gewährleistung der Luftsicherheit über Syrien.

In der Nacht zum 17. November sei ein großer Raketenschlag, verursacht durch Flügelraketen, gegen die syrische Stadt Rakka geführt worden, die als Hauptstadt des Islamischen Staates angesehen wird. Die Schiffe seien im Mittelmeer stationiert. Bereits am 7. Oktober hatte Russland einen Luftschlag mit Flügelraketen gegen Objekte des IS geführt, bei denen alle gestarteten 26 Raketen ihr Ziel trafen. Jedoch lag der Ausgangspunkt dieser Starts damals im Kaspischen Meer.

Angeblich seien die Meldungen aus Amerika etwas widersprüchlich, heißt es. Denn der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu sprach zum selben Zeitpunkt von über 34 Marschflugkörpern, die allerdings von Langstreckenbombern über dem Zielgebiet abgeworfen worden seien.

[mb/russland.RU]

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