Morosow: Ohne Rentenreform keine Entwicklungschancen für Russland

Die Verbesserung des Rentensystems ist eng mit der notwendigen Entwicklung Russlands verknüpft, mahnte Dmitri Morosow, Chef des Gesundheitsauschusses der Staatsduma.

Am Vorabend der parlamentarischen öffentlichen Anhörungen gab er eine entsprechende Erklärung zur Entwicklung des Rentensystems ab. Morosow erinnerte daran, dass das Komitee der Staatsduma für Gesundheit an dem entsprechenden Gesetzentwurfes mitgearbeitet hat. „Und das ist ein sehr wichtiger Blickwinkel, da er sehr genau die eigentlichen Gründe für die Veränderungen widerspiegelt, über die wir diskutieren. Wir nähern uns jetzt einer neuen Seite in unserem Leben. Es geht um die Verantwortung des Menschen für sein Leben“, sagte der Abgeordnete.

Der Parlamentarier erklärte, dass sich der Arbeitsmarkt geändert hat – wenn früher auf einen Rentner fast vier arbeitende Menschen kamen, nähert sich diese Relation allmählich dem „eins zu eins“. Das könne in eine Situation münden, dass jeder angestellte Bürger 40 Prozent seines Gehalts für Rentenbeiträge ausgeben wird.

Wenn diese hohen Belastungen nicht durch ein Budget im Haushalt ausgeglichen werden, könne Russland sich nicht entwickeln. Solche hohen Ziele sind kein Zeichen von übertriebenem Ehrgeiz, sondern eine „lebenswichtige Notwendigkeit“, so der Parlamentarier.

Jetzt erhält die russische Pensionskasse 40 Prozent ihres Budgets aus dem Bundeshaushalt. Würde dieses Geld dem Staat überlassen und in soziale Programme fließen, wäre es möglich, eine große Anzahl der vom Präsidenten gestellten Aufgaben umzusetzen, sagte Morosow und betonte insbesondere das Gesundheitswesen. So könnten ausreichende Mittel für die Entwicklung des onkologischen Behandlungssystems und die Reduzierung der Kindersterblichkeit bereitgestellt werden.

Die Rentenreform muss von einem ganzen Paket von Gesetzen im Bereich des Gesundheitswesens begleitet werden. Insbesondere sprechen wir über den Schutz der Gesundheit am Arbeitsplatz, die Verhütung von Berufskrankheiten, die Gewährleistung der jährlichen Vorsorgeuntersuchungen und so weiter.

„Die Notwendigkeit, das Land voranzubringen, diktiert neue Aufgaben. Und wir können sie nicht außerhalb unserer Systeme erfüllen. Wir halten uns an die parlamentarischen Anhörungen und werden alle dringenden, mitunter schmerzhaften, Probleme diskutieren“, sagte Morosow.

Vor kurzem hatte Staatsduma-Sprecher Wjatscheslaw Wolodin gefordert, dass die Renten in Russland in den kommenden Jahren auf 20 bis 25 Tausend Rubel erhöht werden müssen. Ihm zufolge sind die jetzigen Zahlungen „für niemanden befriedigend“.

Die erste parlamentarische Anhörung zur Rentenreform findet am 21. August statt. Darüber hinaus bearbeitet bereits ein Ausschuss die eingehenden Vorschläge und Änderungsanträge und bereitet die zweite Anhörung vor.

[hub/russland.NEWS]

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