Moldawiens Präsident in Moskau

Moldawiens Präsident Igor Dodon, der als Ehrengast bei der Parade zum Tag des Sieges in Moskau anwesend war, betonte in einem Gespräch mit dem Sprecher der Duma, Wjatscheslaw Wolodin, dass Moldawien strikte Neutralität bewahren und keinesfalls der NATO beitreten werde.

„Es gibt drei oder vier Dinge, die in Verhandlungen mit Sicherheit nicht zur Debatte stehen: Das ist unsere nationale Einheit, das heißt der Fortbestand der Republik Moldawien, die sich mit keinem anderen Land vereinigen wird, und außerdem unsere Neutralität. Wir weisen einen Beitritt zur NATO auf das Entschiedenste zurück. Das dritte zentrale Thema ist unser orthodoxer christlicher Glaube. Die europäischen Werte, die man uns auf alle mögliche Art und Weise aufzuzwingen versucht, brauchen wir nicht. Und das Vierte ist die strategische Partnerschaft mit unseren russischen Freunden.“

Die Situation in Moldawien ist prekär, da die Regierung unter dem Ministerpräsidenten Pawel Filip den Anschluss an den Westen forciert, der Westen jedoch diesbezüglich sehr zurückhaltend ist, nicht zuletzt weil Pawel Filip auch persönliche Interessen diesbezüglich nachgesagt werden. Der Anteil der Bevölkerung der zunehmend frustriert von den Beziehungen zum Westen sich an die guten Beziehungen zu Russland erinnert, nimmt weiter zu, sodass die Bevölkerung inzwischen mehrheitlich die Beziehungen zu Russland verbessern will. Denn die wirtschaftlichen Beziehungen zur EU sind deutlich mehr für die EU von Vorteil als für Moldawien und die eingeschränkten Handelsbeziehungen zu Russland schmerzen sehr. Moldawien war früher z. B. einer der größten Weinimporteure nach Russland.

Außerdem wird sich das Problem der von Moldawien abgespaltenen prorussischen „Republik Transnistrien“ sicher nicht unter der Ägide des Westens, sondern nur unter dem Schirm Russlands lösen lassen.

[Hanns-Martin Wietek/russland.News]

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