MH-17: Weiter Streit um russische Primär-Radardaten

[von Florian Rötzer] Russland hat nun die Daten im geforderten ASTERIX-Format geschickt, russische Medien schießen nach, das Gemeinsame Ermittlungsteam (JIT) werde sie weiterhin wahrscheinlich ignorieren.

Nach dem Abschuss der Passagierflugzeugs MH17 über der Ostukraine, die einen Wendepunkt in der Beziehungen zwischen dem Westen und Russland mit sich brachte, forderte die niederländische Staatsanwaltschaft Russland und die Ukraine auf, die primären Radardaten zu übergeben. In der Ukraine gab es nach Aussagen von Kiew keine Radardaten, weil zufällig an dem Tag keine zivile oder militärische Radarstation aktiv gewesen sei – und das zwei Tage nach dem Abschuss einer ukrainischen Militärtransportmaschine. Dazu gab es keine erkennbaren Nachforschungen seitens des JIT. Aus Russland kamen allerdings auch nur aufbereitete Videobilder und die Vermutung, dass ein ukrainisches Flugzeug die MH17 abgeschossen habe.

Zufällig fand der russische Rüstungskonzern Almaz Ante dann doch die primären Radardaten vom Tag des Abschusses wieder, aufgezeichnet von der Station Ust-Donetsk, 175 km entfernt von der Absturzstelle, hieß es aus Moskau 2016 mit Blick auf die Ukraine und die USA, die angeblich keine Daten besitzen. Die russischen Primärdaten wurden im Fernsehen gezeigt und im September dem Gemeinsamen Ermittlungsteam (JIT) in den Niederlanden zugeleitet – rechtzeitig, wenn auch knapp vor der Veröffentlichung des ersten JIT-Berichts, in dem Separatisten verantwortlich gemacht werden.

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