Metropolit verglich Proteste in Jekaterinburg mit Erschießung der Zarenfamilie

Metropolit verglich Proteste in Jekaterinburg mit Erschießung der Zarenfamilie

Der Metropolit Kirill von Jekaterinburg und Werchotursk bezeichnete die Aktivitäten gegen den Bau einer Kirche im Zentrum von Jekaterinburg als eine echte Herausforderung. Solche Herausforderungen gab es bereits in der Kirchengeschichte. „Wie vor 100 Jahren, als die Zarenfamilie erschossen und ihr heiliges Blut vergossen wurde.“

Diesen Standpunkt vertrat der Metropolit am Ende des Gottesdienstes im Männerkloster St. Nikolaus. Seine Worte sind auf der Webseite der Diözese Jekaterinburg zu finden.

„Der Mord an Zarenfamilie war der Beginn des Völkermords am russischen Volk.“ Solche „historischen Fehler“ sollten nicht wiederholt werden, so Metropolit Kirill. Heute werden solche Ereignisse von „einer Kraft angetrieben, die versucht, die Einheit des gesamten russischen Volkes zu untergraben und zu zerstören“.

„Diejenigen, die sich heute in einigen Städten dem Bau von Kirchen widersetzen, verspotten die orthodoxe Werte“, so der Geistliche. „Das sind unsere Brüder, unsere Kinder, die aufgrund mangelnden Glaubens verloren sind. Möge Gott geben, dass sie im Laufe der Zeit, nachdem sie eine Art persönliches inneres Wachstum durchlaufen haben, verstehen, dass das Leben in unserem Vaterland ohne Orthodoxie unvorstellbar ist“, schloss der Bischof, „denn die Orthodoxie ist das Blut des russischen Volkes.“

Mitte Mai kam es in Jekaterinburg zu einer Reihe von spontanen Protesten. Demonstranten lehnten den Wiederaufbau der St. Katharina-Kathedrale im Zentrum der Stadt ab. Die Aktionen waren von zahlreichen Verhaftungen begleitet. Am selben Tag reagierte der russische Präsident Wladimir Putin auf die Demonstrationen. Er forderte die lokalen Behörden auf, bei der Wahl eines Standortes für ein solches Projekt die Meinung der Anwohner zu berücksichtigen.

Danach kündigten die Stadtbehörden die Aussetzung der Bautätigkeiten an. Wenige Tage später stimmte der Bürgermeister von Jekaterinburg, Alexander Wyssokinski, zu, dem Stadtrat ein Referendum in dieser Angelegenheit vorzuschlagen. Die Hauptinvestoren des Kirchenbaus – die Uraler Bergbau- und Hüttengesellschaft und die Russische Kupfergesellschaft – sagten am 27. Mai, dass sie die endgültige Entscheidung der Einwohner, der Stadtbehörden und der Diözese Jekaterinburg über den Bau der Kathedrale abwarten würden.

[hub/russland.NEWS]

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