Meldungen zur Rubelkrise

Russischen Banken werden bei der gegenseitigen Kreditvergabe immer vorsichtiger. Der Zinssatz für dreimonatige Interbank-Kredite liegt auf dem Höchststand seit 2005.
Der dreimonatige MosPrime-Zinssatz, auch MosPrime-Rate genannt, ist auf 28,3 Prozent geklettert. Am Höhepunkt der Finanzkrise im Jahr 2009 lag der Zinssatz bei 27,6 Prozent. Die russische Wirtschaft hat aufgrund westlicher Sanktionen und dem Ölpreis-Verfall Rückschläge hinnehmen müssen. Diese beiden Faktoren spielten eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des MosPrime-Zinssatzes.

Aufgrund des Rubel-Verfalls gehen zahlreiche ausländische Unternehmen in Russland dazu über, ihre Produkt-Preise zu erhöhen. Am Dienstag hatte Apple seinen Online-Verkauf in Russland eingestellt. Drei Wochen zuvor hatte das US-Unternehmen den Preis für den iPhone 6 um 25 Prozent auf 39,990 Rubel erhöht. Doch der Dollar-Wert für ein iPhone 6 ist von 847 Dollar auf 585 Dollar gefallen.
Am 3. Dezember hat der US-Restaurantbetreiber McDonalds den Preis für ein Big Mac um 2,2 Prozent auf 94 Rubel erhöht. Der Dollar-Wert eines Big Macs ist von 1,77 Dollar auf 1,35 Dollar zurückgegangen. Seit Mitte November hat der Autobauer Renault die Preise für seine PKW um 8 Prozent angezogen.

Der Rubel-Absturz wird zum Problem für europäische Unternehmen aller Branchen. Dem Mineralöl-Konzern BP macht die angespannte Lage in Russland besonders zu schaffen. Auch BP-Rivale Royal Dutch Shell ist an zwei russischen Projekten beteiligt.

Der Verfall des Rubels und das Abrutschen Russlands in eine tiefe Rezession werden einige Unternehmen in Deutschland hart treffen. Ökonomen erwarten zwar nicht, dass die gesamte deutsche Wirtschaft in den Strudel der russischen Krise gezogen wird. Einzelne Regionen, Branchen und Unternehmen müssen aber wohl schwere Einbußen hinnehmen.

Wenn der Rubel nicht mehr rollt. Die Wirtschaftskrise in Russland macht deutschen Unternehmen quer durch alle Branchen zu schaffen. Ob Volkswagen, Metro oder der Maschinenbau: Sie alle verzeichnen deutliche Einbußen.

Russland bleibt in der Krise allein. Die Währungen einiger Schwellenländer sind stark unter Druck geraten, vor allem der russische Rubel. Wen zieht Moskau mit in den Abgrund? Wird Russlands Krise zu einem globalen Problem?

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