Meinungsfreiheit oder faschistische Ideologie?

[von Uwe Niemeier] Zu DDR-Zeiten wurde mir erklärt, dass ich kein Westfernsehen schauen darf. Ich durfte auch mit keinem Bürger des nichtsozialistischen Wirtschaftsgebietes Kontakt haben. Das ist alles schädlich für meine ideologische Entwicklung. Alles was ich wissen muss, sagt mir die Partei und was mir die Partei nicht sagt, muss ich auch nicht wissen. 1990 sagten mir Bekannte aus den gebrauchten Bundesländern, dass das alles Quatsch ist. Man muss sich allseitig informieren, Gedanken und Ideen austauschen, anderen Meinungen zuhören, um dadurch zu neuen Erkenntnissen zu kommen.

Mir schien das 1990, nach all den Ereignissen in der ehemaligen DDR, eine durchaus vernünftige Logik und ich ging davon aus, dass alle westlich der Elbe geborenen Deutschen eine ähnliche Ansicht haben und uns demokratieentwöhnten ostzonalen Lebewesen helfen, Meinungsvielfalt a la freiheitlicher Rechtsstaat Bundesrepublik Deutschland zu lernen. Aber ich wurde enttäuscht.

2014 war ein Jahr, wo sich vieles in der Welt änderte. Es änderte sich auch das Verhältnis zwischen Deutschland und Russland und in Kaliningrad tauchte forciert das Gespenst einer Germanisierung der Region auf. Ich hörte nur extreme Ansichten. Um im Gespräch zu bleiben, Meinungen und Ansichten möglichst vieler zu hören, entschloss ich mich, in einer Facebook-Gruppe aktiv zu werden. Wo ginge es besser auf „regionaler Ebene“ Kontakt zu halten, als hier in einem Sozialnetzwerk. Ich suchte mir die mitgliederstärkste Facebook-Gruppe, die das Thema „Ostpreußen“ behandelte, aus.

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