Luise will Lenin den Rang ablaufen

Ihrer Königin Luise brachten die Tilsiter allzeit eine große Verehrung entgegen. Sie war zu einem Mythos geworden und galt als eine Art Nationalheilige. Ihr Name überall war in der Stadt präsent.

Es gab eine Königin-Luise-Brücke, ein Königin-Luise-Lyzeum, die Luisenallee, das Luisenhaus und vor allem das Luisendenkmal.  Das 8 m-hohe Marmorstandbild war von Gustav Eberlein geschaffen  und im Jahre 1900 im Beisein des Kaisers eingeweiht worden. Heute erinnern nur noch ein paar Stufen an den einstigen Standort im Park Jakobsruh.

Das soll nun anders werden. Auch die russischen Bewohner von Tilsit lieben Luise, sie sprechen von ihr als der „Königin der Herzen“.  Als man vor sechs Jahren die 200. Wiederkehr des Tilsiter Friedensschlusses feierte war mit Nachdruck der Wunsch vernehmbar, das Denkmal als symbolträchtiges Wahrzeichen der Stadt wieder zu errichten.  Gemeinsam mit der litauischen Partnerstadt Tauroggen kam es zu einem Projekt „Vom Tilsiter Frieden zur Konvention zu Tauroggen“, welches eine Touristenmeile für Geschichtsliebhaber vorsieht.

In Brüssel, wo man um die Einbeziehung der EU-Anrainerstaaten bemüht ist, fand das Vorhaben Zustimmung und finanzielle Unterstützung. Insgesamt wurden dafür 2,89 Mio € bereitgestellt, rund 1 Million davon für die russische Seite. Diese muss die Zuwendung mit 10% bezuschussen.

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