Litauen: Gorbatschow lässt sich im Zusammenhang mit Ereignissen von 1991 nicht befragen

Vilnius – Der Außenminister Litauens, Audronius Azubalis, hat im Zusammenhang damit, dass sich am letzten Freitag die Ereignisse in Vilnius zum 20. Mal jährten, sein Bedauern zum Ausdruck gebracht, dass sich Russland weigert, zur Ermittlung beizutragen und den Ex-Präsidenten der UdSSR, Michail Gorbatschow, befragen zu lassen, informierte der Pressedienst des litauischen Außenamtes.

Sowjetische Soldaten hatten am 13. Januar 1991 versucht, den Fernsehturm in Vilnius zu besetzen. Laut Mitteilung Litauens „töteten sie 13 Zivilisten und einen Angehörigen einer Spezialeinheit“. 24 Personen, darunter 21 Bürger Russlands, stehen unter Tatverdacht, für den Tod der Opfer verantwortlich zu sein. Russland weigert sich, die Tatverdächtigen an Litauen auszuliefern. Litauische Ermittler wollen außerdem dem ehemaligen Präsidenten der Sowjetunion Fragen stellen. Gorbatschow ist kein Tatverdächtiger. Die Antwort Moskaus auf die Frage, ob ein Gespräch mit ihm möglich sei, war negativ.

Azubalis bemerkte in diesem Zusammenhang: „Kein Wunder, dass die russische Seite eine solche Entscheidung getroffen hat. Russland hat bis heute nicht einmal die Verbrechen des totalitären kommunistischen Regimes gegen seine eigenen Bürger verurteilt.“ Die Entscheidung Moskaus „entspricht nicht dem Geist der gutnachbarlichen Beziehungen“, meinte Azubalis.

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