Linken-Politiker und Klostervorsteher – ein „gutes Tandem“ in der Hilfe für die Südost-Ukraine

Astrachan. Eine Vereinbarung über eine humanitäre Hilfslieferung in die Südost-Ukraine unterzeichneten am Mittwoch der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Partei DIE LINKE, Wolfgang Gehrcke, und der Abt des Astrachaner Ioanno-Predtetschenkij-Männerklosters, Igumen Pjotr, in Astrachen. Es geht dabei um den Kauf von Medikamenten und medizinischen Verbrauchsmaterialien für Kinderkrankenhäuser in den Regionen Donezk und Lugansk im wert von fast 100 000 Euro.

Das Geld war im Rahmen einer Spendenaktion zusammengekommen, die von Gehrcke und seinem Fraktionskollegen Andrej Hunko nach einem Besuch in einem Lager mit Flüchtlingen aus dem Kriegsgebiet nahe Rostow am Don initiiert worden war. Das Kloster übernimmt demnach, in Abstimmung des Rates für humanitäre Hilfe bei der Astrachaner Gebietsduma, den Erwerb und die Organisation der Hilfsgüter-Lieferung an die medizinischen Einrichtungen in die Südost-Ukraine. „Wir sind der russisch-orthodoxen Kirche und insbesondere Igumen Pjotr sehr dankbar, dass sie uns die Möglichkeit geben, die Spendengelder unmittelbar für die medizinische Versorgung von Kindern in den von den Kriegshandlungen betroffenen Regionen der Südost-Ukraine einzusetzen“, betonte der Linken-Politiker. Der Vorsteher des Männerklosters sprach von einem „guten Tandem“, das sich in dem gemeinsamen Wunsch zusammengefunden habe, den „unschuldig unter dem Krieg leidenden Kindern zu helfen“.

Am Abend besuchte Gehrcke eine Unterkunft von Flüchtlingen aus der Südost-Ukraine in Astrachan. Dort lobten zahlreiche Bewohner die Unterstützung durch die Astrachaner Behörden in allen Bereichen, wie der Beschaffung von Arbeit, Wohnraum, Plätzen in Schulen und Kindergärten. Zugleich wurde Gehrcke gefragt, warum die deutsche Bundesregierung Geld ausgibt für Flüchtlingslager in der Ukraine, wo die Menschen unter unwürdigen Bedingungen hausen müssten.

Außerdem sprach der stellvertretende Fraktionsvorsitzende mit dem Vorsitzenden der Astrachaner Gebietsduma, Alexander Klykanow, über die Erfahrungen des Parlaments in der Zusammenarbeit sowie mit den anderen Anrainerregionen des kaspischen Meeres. Der Minister für Auswärtige Beziehungen und Außenhandel des Astrachaner Gebietes, Denis Afanasjew, stellte dem deutschen Gast unter anderem die Sonderwirtschaftszone LOTOS vor, in der investitionsbereiten Unternehmen deutliche Steuereinsparungen und staatliche Zuschüsse in Aussicht gestellt werden. Gehrcke sagte zu, bei den deutschen Unternehmern trotz Sanktionen für Investitionen in dieser südrussischen Region zu werben.

HH/russland.RU

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