Linken-Politiker organisierten erste Hilfslieferung aus dem Westen für die Ostukraine

Eine erste Hilfssendung mit sieben Tonnen Medikamenten und Hilfsmitteln im Wert von rund 10 000 Euro für ein Kinderkrankenhaus in der ostukrainischen Krisenregion übergaben am Samstag, einen Tag vor Beginn der in Minsk vereinbarten Waffenruhe zwischen den Aufständischen und der ukrainischen Armee, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Partei DIE LINKE im Bundestag, Wolfgang Gehrcke, und Andrej Hunko, ebenfalls DIE LINKE, MdB und Mitglied in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates. „Es war wohl überhaupt der erste Hilfskonvoi aus dem Westen für die Ostukraine“, stellte Hunko auf einer Pressekonferenz am Montag in Berlin fest.

„Nach unserem Besuch in Flüchtlingslagern auf russischer Seite Ende November letzten Jahres hatten die Teilnehmer an der Reise spontan einen kleinen Spendenaufruf gestartet und  wir waren überwältigt, dass innerhalb kurzer Zeit ein Betrag von inzwischen über 76 500 Euro von mehr als 1000 Spendern zusammenkam. Dieses Geld soll für die medizinische Hilfe im Donbass eingesetzt werden.“ Die erste Lieferung für das Kinderkrankenhaus Gorlowka, südlich von Donezk, begleiteten Gehrcke und Hunko persönlich, um sich über die Verteilung der mit den Spenden finanzierten Arzneimitteln zu informieren. Organisiert wurde die Bereitstellung der dringend benötigten Medikamente und Verbrauchsmaterialien über einen russischen Hilfsfonds.

Das ukrainische Außenministerium reagierte nicht auf eine Bitte um sicheres Geleit durch die Ukraine und auch das deutsche Auswärtige Amt, sah sich nicht in der Lage, die Sicherheit der begleiteten Lieferung zu gewährleisten. So musste eine alternative Reiseroute über Rostow am Don in Russland genommen werden. Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen überquerten beide Linken-Politiker am frühen Samstagmorgen die Grenze zum umkämpften Gebiet und übergaben die dringend benötigten Medikamente, die zuvor in Russland gekauft worden waren. „Auf der Fahrt zum Bestimmungsort wurde unser Konvoi beschossen, aber es kam glücklicherweise niemand zu Schaden“, berichtete Gehrcke. Die Situation der Bevölkerung in der Ostukraine habe er als äußerst dramatisch empfunden. „Wie immer bei militärischen Konflikten leiden immer die Schwächsten am meisten, vor allem die Kinder“ erklärte Gehrcke gegenüber russland.RU,

„Es gab auch ein Gespräch mit dem Führer der Aufständischen im Gebiet Donezk, Alexander Sachartschenko. Dabei bekräftigte er, dass seine Einheiten die Waffenruhe einhalten werden, wenn die andere Seite dies ebenfalls tut“ , teilte der Fraktionsvize mit.

Da die Spendensumme weiter steige, solle in den kommenden Wochen eine weitere Hilfslieferung mit Medikamenten organisiert werden. „Die Menschen in der Ostukraine  werden noch lange Zeit auf Unterstützung angewiesen sein, deshalb ist zu überlegen, wie die Hilfe nach unserer letztlich privaten Spendenaktion in einer kontinuierlichen Form organisiert werden kann“, sagte Hunko.

Hartmut Hübner/russland.RU

COMMENTS