Lawrow vermutet Amtshilfe deutscher Geheimdienste bei Produktion von „Putins Palast“

Lawrow vermutet Amtshilfe deutscher Geheimdienste bei Produktion von „Putins Palast“

Das Video „Ein Palast für Putin“ hätte Alexei Nawalny nicht ohne die Hilfe deutscher Behörden, höchstwahrscheinlich der Geheimdienste, herstellen können, glaubt der russische Außenminister Sergei Lawrow. Moskau habe Berlin gefragt, wie der Zugang zu Archiven mit Bezug zu Präsident Wladimir Putin zustande gekommen sei, teilte das Ministerium mit.

„In dem Film besucht Nawalny das Gebäude der ehemaligen Residenz des sowjetischen Geheimdienstes in Dresden und zeigt dem Publikum zusammen mit einigen deutschen Kollegen Materialien aus einem Ordner, den er als ‚Putins Personalakte‘ präsentiert“, wird Lawrow auf der Webseite des Außenministeriums zitiert.

„Es ist klar, dass es ohne Zusammenarbeit der deutschen Behörden – höchstwahrscheinlich mit ihren Geheimdiensten – unmöglich ist, in dieses Gebäude zu gelangen, geschweige denn Zugang zu Archiven zu bekommen“, so der Minister. Lawrow wollte auch wissen, „wie das Dossier aus deutschen Archiven, das laut den Autoren des Films Wladimir Putin betrifft, ohne dessen Zustimmung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Zumal Deutschland stets über das Recht Nawalnys besorgt sei, über seine persönlichen Daten zu verfügen?“

Das russische Außenministerium habe die Kollegen in Berlin um Klarstellung dieser Angelegenheit gebeten. Das deutsche Außenministerium antwortete, dass Nawalnys Zugang zu den genannten Archivmaterialien von der zuständigen deutschen Behörde genehmigt worden sei und dass die ihm zur Verfügung gestellten Informationen „nichts Geheimes enthielten“.

Laut deutschen Medienberichten hat Nawalny in der Gemeinde Kirchzarten im Schwarzwald unter Vermittlung einer Produktionsfirma aus Los Angeles an dem Film gearbeitet. Das professionelle Film- und Fernsehstudio Blackforest Studios gehört dem Ehepaar Weiland, das viele Jahre in der amerikanischen Filmindustrie gearbeitet hat.

In dem Video wird behauptet, dass das Anwesen 100 Milliarden Rubel gekostet hat, und dass es für Präsident Wladimir Putin gebaut wurde. Das russische Staatsoberhaupt sagte, dass er nichts mit dem Palast zu tun habe. Ende Januar bezeichnete sich der Geschäftsmann Arkady Rotenberg als Nutznießer des Anwesens in Gelendschik, er wolle es zu einem Apartmenthotel umfunktionieren.

[hrsg/russland.NEWS]

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