Lawrow: Kissinger wird wieder Russland besuchenLawrow 190920 bild kremlin.ru

Lawrow: Kissinger wird wieder Russland besuchen

Der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger beabsichtigt, Russland im nächsten Jahr zu besuchen, erklärte der russische Außenminister Lawrow in einem Interview mit dem Fernsehsender „Russia-1„, anlässlich dem 75-jährigen Bestehen des Moskauer Staatlichen Instituts für Internationale Beziehungen.

Lawrow sagte, er habe sich kürzlich mit Kissinger in New York getroffen, dieser habe ihm gesagt, er habe sich sehr bemüht, zu den Veranstaltungen anlässlich des 90. Jahrestages von Jewgeni Primakow zu kommen. Aufgrund anderer Verpflichtungen habe er es nicht tun können, aber er werde definitiv nächstes Jahr kommen.

„Wir hoffen, dass dies geschehen wird“, so Lawrow.

Henry Kissinger ist ein amerikanischer Politiker und Staatsmann. Er diente als Berater für die nationale Sicherheit des US-Präsidenten (1969-1975) und als Außenminister der USA (1973-1977). 1973 erhielt er den Friedensnobelpreis für den Abschluss der Pariser Verhandlungen zur Beendigung des Krieges in Vietnam (zusammen mit Le Duc Tho). Im Mai 2019 wurde er 96 Jahre alt.

Kissinger besucht oft Russland, und während dieser Reisen traf er sich mehr als 10 Mal mit Präsident Putin. Ihr erstes Treffen fand im Juli 2001 statt, das letzte im Juni 2017, als der ehemalige Außenminister am Expertenforum Primakow Lesungen teilnahm.

Die Primakow Lesungen ( Примаковские чтения) ist ein internationaler Gipfel zur Förderung des Dialogs über Trends in der globalen Politik und Wirtschaft unter hochrangigen Experten, Diplomaten und Entscheidungsträger. Der Gipfel wird zu Ehren und zum Gedenken des Akademikers und russischen Staatsmannes Jewgeni Primakow gehalten, um weiterhin seine Ideen durch den internationalen Dialog zu entwickeln.

Der Gipfel wird vom organisierten Institut für Weltwirtschaft und Internationale Beziehungen (IMEMO) in Moskau gehalten. Rund 50 Führungskräfte aus Denkfabriken, Universitäten und der diplomatischen Gemeinschaft aus mehr als 30 Ländern beteiligen sich an den Lesungen pro Jahr.

In oben genanntem Interview sprach Lawrow auch über die „Aufklärung“ in der Diplomatie.

Lawrow ist der Ansicht, dass ist es nicht immer notwendig, sofort auf jeden negativen Schritt in den modernen Beziehungen zwischen den Ländern zu reagieren.

Lawrow bezog sich auf die provokanten Aktionen einiger Staaten auf internationaler Ebene. Seiner Ansicht nach ist es nicht immer notwendig, sofort auf jeden negativen Schritt in den modernen Beziehungen zwischen den Ländern zu reagieren. Vielleicht wolle da jemand dich nur zu einer Reaktion provozieren, um damit andere leicht beeinflussbare Staaten gegen dich aufzubringen.

„Wenn sie dich ernsthaft auf deine nationalen Interessen ansprechen, auf Dinge, die für dich von grundlegender Natur sind, musst du natürlich antworten“, fügte er hinzu.

Er erinnerte an die Aktionen des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama, der „die Tür schlug, als seine Regierung in Bedrängnis kam, und absolut wütend versuchte, Rache für die Niederlage der Demokraten bei den Präsidentschaftswahlen zu nehmen, er nahm das Eigentum und vertrieb die [russischen] Diplomaten“.

Laut Lawrow reagierte Russland damals nicht sofort, denn man verstand, dass dieser Schritt in erster Linie darauf abzielte, die Position von Donald Trump zu untergraben.

„Wie Sie sich erinnern, haben wir eine Pause eingelegt“, erinnerte der russische Außenminister und bemerkte, dass der US-Kongress trotz der Erklärungen von Trump über seinen Wunsch, die Beziehungen zu Russland auszubauen, dies einfach nicht zuließ.

[hrsg/russland.NEWS]

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