Lawrow: Internationale Beziehungen werden immer komplizierterLawrow 190217 Foto © Facebook mid.ru

Lawrow: Internationale Beziehungen werden immer komplizierter

Die Instabilität der internationalen Beziehungen hat in jüngster Zeit weiter zugenommen, erklärte Außenminister Lawrow in einem Interview mit der Iswestija, von dem am Mittwoch ein Teil auf der Website veröffentlicht wurde.

„Es gibt viele Aussagen […] über den erreichten Tiefpunkt. Ich würde sagen, dass die internationalen Beziehungen immer komplizierter werden. Dies ist ein Prozess, der noch nicht gestoppt wurde“, sagte er, auf eine Bitte, den aktuellen Stand der Dinge in der Weltpolitik zu bewerten“, antwortend.

Lawrow stellte fest, dass die USA zusammen mit ihren engsten Verbündeten eine Politik verfolgen, die darauf abzielt, das seit dem Zweiten Weltkrieg entstandene internationale Rechtssystem zu untergraben. Dazu gehören auch Vereinbarungen, die in den letzten Jahrzehnten im Bereich der strategischen Stabilität und Rüstungskontrolle entwickelt wurden. Anfang der 2000er Jahre wurde der Raketenabwehrvertrag einseitig gekündigt, der Vertrag über die Beseitigung von Zwischenstrecken- und Kurzstreckenraketen (INF) liegt heute in Trümmern, und die Aussichten für eine Verlängerung des Vertrags zur Reduzierung der strategischen Waffen sind unklar. Generell werden die nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffenen und auf der Grundlage von Universalvereinbarungen entwickelten internationalen Rechtsstrukturen nun den strengsten Prüfungen unterzogen“, erklärte Lawrow.

Er stellte auch fest, dass der Westen bei dem Versuch, die etablierten Normen des Völkerrechts durch eine bestimmte „regelbasierte Ordnung“ zu ersetzen, jedes Mal gemäß seinen unmittelbaren Bedürfnissen und Interessen neue Regeln erfindet und diese dann anderen Ländern auferlegt.

„Die G20 spiegelt die Anerkennung der Realitäten einer polyzentrischen Welt wider. Es sind diese Realitäten, gegen die der Westen – um seine Dominanz, die er seit 500 Jahren nutzt, zu erhalten – zu kämpfen versucht.“ Er versuche, „in allen internationalen Angelegenheiten die Musik zu bestellen“, sagte der Minister. „Schon die Tatsache, dass der Westen an der G20 interessiert ist, zeigt, dass er diese neue Realität erkennen musste.“

Lawrow wies auf den stabilisierenden Einfluss der G20 hin, die alle wichtigen Regionen der Welt sowie die Zentren des wirtschaftlichen und finanziellen Einflusses vertritt.

[hrsg/russland.NEWS]

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