Lawrow: Berlin muss spezielle Kontaktkanäle zur Strafverfolgung nutzenLawrow 181105 bild © facebook mid.ru

Lawrow: Berlin muss spezielle Kontaktkanäle zur Strafverfolgung nutzen

Deutschland muss die bestehenden Kontaktmöglichkeiten mit Russland auf der Ebene der Strafverfolgung nutzen, erklärte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Donnerstag und bezog sich auf die Anschuldigungen Berlins gegen Moskau, die zur Ausweisung von zwei Mitarbeitern der russischen Botschaft aus Deutschland führten.

„Wir haben Kanäle mit Deutschland, um mit den Strafverfolgungsbehörden zu kommunizieren, auch für die Prüfung von Fragen im Zusammenhang mit der Verletzung der Gesetze eines bestimmten Landes. Diese Kanäle sollten genutzt werden“, sagte er am Rande des OSZE-Ministerrats in Bratislava vor Journalisten.

Die deutschen Vorwürfe der mangelnden Zusammenarbeit Russlands bei der Untersuchung der Ermordung eines georgischen Bürgers in Berlin verglich er mit den Anschuldigungen gegen Russland im Zusammenhang mit dem Absturz der malaysischen Boeing MH17 im Osten der Ukraine im Jahr 2014. Er erinnerte daran, dass Russland damals keine Einladung in die zur Untersuchung der Tragödie eingesetzte Untersuchungsgruppe erhalten habe. Dabei hätten die Quantität und Qualität der von der russischen Seite gelieferten Fakten „alle anderen Beiträge, die jemand anderes zu dieser Untersuchung geleistet hat, übertroffen. … Wenn unsere deutschen Partner dies als Vorbild genommen haben, wird es mit uns wahrscheinlich nichts werden. So kann man wahrscheinlich mit niemandem reden, geschweige denn mit der Russischen Föderation“, schloss er.

Am Mittwoch erklärte die deutsche Generalstaatsanwaltschaft, die eine Untersuchung über die Ermordung eines georgischen Staatsbürgers durchführt, dass „es hinreichende sachliche Gründe gibt zu glauben, dass die Ermordung entweder auf Anweisung der staatlichen Behörden der Russischen Föderation oder auf Anweisung der Behörden der Tschetschenischen Republik, die Teil der Föderation ist, begangen wurde.

Ein 40-jähriger georgischer Staatsbürger wurde am 23. August getötet. Am selben Tag kündigte die Berliner Staatsanwaltschaft die Verhaftung eines Verdächtigen an, er sei ein 49-jähriger russischer Staatsbürger.

[hrsg/russland.NEWS]

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