Kulturterritorium Neu-Holland auf ein Neues – diesmal für immer?

Am 27. August wird die Insel Neu-Holland in St. Petersburg nach zwei Jahren Pause erneut für das kulturbeflissene Publikum geöffnet. Die Macher versprechen, dass es diesmal keine Winter- und andere Pausen geben wird im „Park Insel Neu-Holland“, wie das Projekt offiziell heißt.

Wer vom Krjukow-Kanal aus einen Blick auf die im Dornröschenschlaf liegenden rotgeziegelten Gebäude wirft, die seine Ufer säumen, vermutet kaum, dass auf dem Areal in ihrem Rücken im Akkord geschuftet wird, um die ersten Objekte für das Kultur- und Erholungsgelände herzurichten. In gut drei Wochen soll Neu-Holland mit Konzerten, Ausstellungen und einem großen Feuerwerk als ständiger Standort im kulturellen Leben St. Petersburgs der Öffentlichkeit übergeben werden.

Am Tag darauf soll die Insel den Kindern gehören – dann wird der Abenteuerspielplatz eingeweiht, dessen Mittelpunkt die Nachbildung einer alten Fregatte bildet. Außerdem sind Konzerte und Kunst-Workshops für Kinder geplant. Für die großen und kleinen Besucher gibt es Essstände mit internationaler Gastronomie, etwa aus Mexiko, Thailand, Vietnam und Israel.

Etappenweise zur Fertigstellung

Zunächst wird nur ein kleiner Teil der Insel zugänglich sein, der als riesige Grünanlage mit mehreren Pavillons gestaltet wird. Dafür wurden „200 ausgewachsene Bäume“ gepflanzt, schreibt das Petersburger Stadtportal Fontanka.ru. Voll im Gange sind aktuell die Arbeiten zur Befestigung der Uferstraßen und der Brücke über den Admiralitäts-Kanal, die zum Eingang auf die Insel führt.

Während diese Bauarbeiten spätestens am 27. August beendet sein müssen, wird sich die Rekonstruktion des Eilands noch mehrere Jahre hinziehen. In mehreren Etappen ist die Verwandlung der ehemaligen Schiffsholzlagerhäuser, der Schmiede und des früheren Gefängnisses in Kunst- und Kulturräume vorgesehen. Die endgültige Fertigstellung ist für Ende 2025 geplant.

Zur Information: Im Sommer 2011 war Neu-Holland erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden – für die Petersburger ein fast epochales Ereignis, durfte die Insel doch niemals zuvor von Normalsterblichen betreten werden. Ursprünglich Anfang des 18. Jahrhunderts künstlich angelegt, gehörte sie bis Anfang der 1990er Jahre der sowjetischen Marine. Es folgten mehrere Architektur-Wettbewerbe um die Gestaltung des knapp acht Hektar großen Areals als Kultur- und Freizeitraum. Letztendlich ging der Auftrag an Strukturen von Oligarch und Chelsea-Besitzer Roman Abramowitsch.

[sb/russland.NEWS]

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