Krise sorgt für leichten Frachtrückgang bei der russischen Eisenbahn

Trotz der Wirtschaftskrise sind bei der RZD die Frachttransporte 2015 nur um ein Prozent zurückgegangen. Vor allem beim Transport von Zement und anderen Baumaterialien gab es deutliche Einbußen.

Im vergangenen Jahr beförderte die RZD 1,215 Mrd. Tonnen Fracht. Damit fiel der Frachtrückgang geringer aus als zunächst befürchtet: RZD-Chef Oleg Beloserow hatte vor einiger Zeit noch mit einem Rückgang um 1,8 Prozent gerechnet. Bei der Berechnung nach Tarif-Tonnenkilometern erzielte die RZD mit 2304 Mrd. sogar ein leichtes Plus von 0,2 Prozent. Die gesamte Wirtschaftsleistung ist in Russland im vergangenen Jahr, vorrangig wegen des niedrigen Ölpreises, um ca. 3,8 Prozent zurückgegangen.

Aufgefangen wurde das abnehmende Frachtvolumen vor allem durch Zuwächse von 2,5 Prozent (auf 323 Mio. Tonnen) beim wichtigsten Transportgut, der Kohle. Signifikante Zuwächse im russischen Eisenbahntransport gab es mit 6,1 Prozent auch bei Buntmetallen und Erzen sowie mit 2,7 Prozent beim Getreide – also Produkten, die auch stark in den Export gehen.

Deutlich zurückgegangen ist hingegen die Beförderung von Gütern, deren Nachfrage stark von der Investitionsbereitschaft im Land abhängig ist: Zement wurde von der RZD 11 Prozent weniger transportiert, sonstige Baumaterialien um 7,4 Prozent. Bei Rohöl und Ölprodukten, mit einem Transportvolumen von 251 Mio. Tonnen die zweitgrößte Gütersparte, betrug der Frachtrückgang 2 Prozent.

Die russische Eisenbahn rechnet für 2016 mit einem Zuwachs der Frachttransporte um 1,6  Prozent. Doch verbreitete Bahnchef Beloserow diese Prognose im Dezember auf Basis der zum Jahresende hin tatsächlich wieder leicht angestiegenen Gütertransporte sowie eines erwarteten leichten Wirtschaftswachstums.

Die zwischenzeitlichen starken Einbrüche an den Finanzmärkten, beim Ölpreis und auf anderen Rohstoffmärkten lassen aber befürchten, dass sich die Lage der russischen Wirtschaft weiter verschlechtern wird. Die RZD wird deshalb 2016 kaum wachsende Frachtmengen erwarten können, schreibt die Wirtschaftszeitung Wedomosti.

[ld/russland.RU]

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