Kiew: Neonazis „beenden“ Programmchef mit Schlägen [Video aus YouTube]

Aus Kiew sorgt aktuell ein Vorgang für Aufsehen, der ein sehr schlechtes Licht auf die „Pressefreiheit“ unter der neuen Euromaidan-Regierung wirft.

Eine Delegation der Neonazi-Partei „Swododa“, offiziell beteiligt an der Regierung, dringt ins Büro des TV-Kanal-Programmdirektors Panteleimonow ein und zwingt ihn mit offenen Drohungen und schließlich sogar körperlicher Gewalt zum sofortigen Rücktritt von seinem Posten. Von dem Vorgang gibt es ein Video

Dieses gehört aktuell zu den meistgeschauten des osteuropäischen Internets. Nicht alle Zuschauer laufen auf das von uns eingebettete Video, da viele Versionen im Umlauf und eine Reihe davon schon wieder offline sind. Der Vorgang hat auch ein großes Presseecho bei den ostukrainischen, russischsprachigen Medien entfacht, wo es in der letzten Nacht an verschiedenen Stellen auftauchte. Der TV-Chef stand von Seiten der radikalen Euromaidaner wegen seiner Berichterstattung von den gewalttätigen Demonstrationen unter Beschuss. Das nahmen sie zum Anlass, abends in seinem Büro vorbei zu kommen und ihn auf Nazi-Art zu überzeugen, dass er schnell „abzudanken“ habe.

Der Vorfall nötigte sogar Swoboda-Koalitionspartner Jazenjuk zu einer Distanzierung. Auch eine spontane Protestdemo gegen den Nazi-Auftritt am folgenden Morgen gab es. Nun hat sogar die Tagesschau über die Angelegenheit berichtet, der Gralshüter der Pressefreiheit. Die Stimmung für die ukranische Regierung ist nicht gut, wenn sie von den größten Fans verraten wird.

Hinweis: In der ersten Version unseres Artikels stand noch, das würde in Deutschland verschwiegen. Da dann das Video dann wider Erwarten wirklich vom deutschen Mainstream gezeigt wurde, haben wir das natürlich korrigiert. Zu finden ist es dort allerdings fast nur über den betreffenden Facebook -Link. Einen Weg, über die Tagesschau-Seite dort hin zu kommen, haben wir noch nicht gefunden.

Den Link zum YouTube-Video mussten wir mehrfach ändern, da immer wieder Versionen davon vom Netz genommen wurden. Der Streit um das Urheberrecht tobt. Die aktuelle Version stammt vom Onlinesender Russia Today. Kreml-finanziert übrigens, aber die haben Geld und bestimmt dafür bezahlt, dass sie es zeigen dürfen :-). Gemacht hat den Film aber jemand anderes, ein uns namentlich nicht bekannter Amateurfilmer. Wer, lässt sich bei der unübersichtlichen Lage nicht einfach ermitteln.

 

 

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