Kevin Kuranyi: „Wieder nach Russland? Sag niemals nie!“

Der deutsche Fußballspieler Kevin Kuranyi hat in einem Radiointerview für Sputniknews von seiner Zeit in Russland erzählt. Borschtsch und den Roten Platz mag er am liebsten. Den Russen wünscht er für die Heim-WM 2018 ein Sommermärchen a la Deutschland.

Fünf Monate ist Kuranyi wieder in Deutschland. Zeit genug, um schon wieder etwas Sehnsucht nach Russland zu haben. Immerhin hat er dort fünf Jahre bei Dynamo Moskau gespielt. Das sei so nicht geplant gewesen, sagt der Ex-Nationalspieler, aber am Ende des zweiten Jahres hätte er gespürt, dass sein Moskau-Abenteuer noch nicht zu Ende war.

„Die Russen nehmen dich nicht gleich in den Arm“

Am Anfang sei es allerdings hart gewesen: „Die Menschen sind erst kalt, und es war schwer für uns. Dann haben wir aber einen schönen Platz zum Leben gefunden und auch viele Freunde, mit denen ich bis heute Kontakt habe. (…) Die Stadt hat viel zu bieten, für jeden ist etwas dabei.“

„Die Russen nehmen einen nicht direkt in die Arme, wenn man sie aber besser kennengelernt hat, dann sind sie sehr offene und herzliche Menschen“, meint Kuranyj. Sein Lieblingsort in Moskau sei der Rote Platz, er liebe die russische Küche und könne sogar Borschtsch kochen.

Kommende WM wird den Fußball gewaltig voranbringen

„Fußball ist in Russland beliebt, aber Eishockey ist und bleibt vorerst Sport Nr. 1“, sagt der ehemalige Kicker von Stuttgart und Schalke. Die WM 2018 im eigenen Land werde dem Fußball aber einen gewaltigen Aufwind bringen. Kuranyi hält ein „russisches Sommermärchen“ durchaus für möglich. Woran er gar keinen Zweifel hat: „Die werden garantiert zeigen, wie schön Russland ist.“

Ebenso wenig zweifelt er an der Möglichkeit, dass ein russischer Verein irgendwann die Champions League gewinnt. Erster Kandidat ist für ihn Zenit St. Petersburg, das er vom Potential her als „russisches Bayern“ bezeichnet.

Und auch die Sbornaja, die russische Nationalmannschaft, sieht er auf einem guten Weg: „Ich denke, wenn die Russen einen guten Trainer bekommen, dann haben sie viele Möglichkeiten. Die haben viele Talente, Spieler, die sich noch entwickeln werden.“

Auf die Frage, ob er sich vorstellen kann, nach Russland zurückzukommen, sagt Kuranyi: „Warum nicht? Fußball wird immer mein Leben bleiben, obwohl Trainer jetzt eher nicht mein Ding wäre. Aber – ‚Sag‘ niemals nie…‘“

[sb/russland.RU]

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