Kaliningrader Sandkastenkinder

[von Uwe Niemeier] Gemeinsame Erlebnisse in Sandkästen im zarten Kindesalter verbinden manchmal ein Leben lang. Das kann gut sein, kann aber auch in späteren Jahren dazu führen, dass Sandkastenfreundschaften zum Nachteil der Gesellschaft gereichen und kriminelle Energien entwickelt werden, die eine ganze Region ins Wanken bringen. Kaliningrad durchlebt diese Periode wohl gegenwärtig, aber die Granateinschläge nähern sich diesen Sandkastengespielen bedrohlich nahe.

Der Artikel versucht die Analyse von Prozessen um zwei Personen und deren Anteil an der Entwicklung, der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Kaliningrader Gebietes. Ich möchte mich in einer Analyse versuchen, wie man im föderalen Zentrum bei Bedarf eine Person deinstalliert oder aber auch aufbaut. Es geht somit um den Ex-Bürgermeister von Gussew, Ex-Gouverneur von Kaliningrad, (…)-Bevollmächtigten des russischen Präsidenten für die NordWest-Region Nikolai Nikolajewitsch Zukanow einerseits und den ehemaligen Mitarbeiter im föderalen Justizministerium, den ehemaligen Departementsleiter im föderalen Ministerium für Handel/Industrie, den ehemaligen Vizegouverneur, Premierminister und heutigen, durch den russischen Präsidenten mit der Führung der Region beauftragten Gouverneur des Kaliningrader Gebietes, Anton Andrejewitsch Alichanow andererseits.

Im Jahre 2010 endete die Gouverneurskarriere von Georgi Walentinowitsch Boos abrupt. Die Kaliningrader wollten diesen, im Jahre 2005 importierten Moskauer, nicht mehr. Man war mit ihm und seiner Art Probleme zu lösen, nicht einverstanden. Moskau war erschrocken und reagierte schnell. Boos wurde abberufen und der damalige russische Präsident Medwedjew setzte den Bürgermeister von Gussew Nikolai Nikolajewitsch Zukanow als Gouverneur ein. Viele Kaliningrader bedauern heute, dass sie mit Mandarinen Boos vertrieben haben. Hätten sie gewusst, was oder wer danach kommt, hätten sie sich bestimmt anders verhalten.

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