Kaliningrad: Noch zwei Wochen bis zum Kollaps?

Politiker neigen zu Übertreibungen, insbesondere bei sogenannten „Hurra-Meldungen“. Gibt es aber etwas Negatives, so finden sie häufig seichte umschreibende oder beschwichtigende Worte und man muss schon sehr genau hinhören oder lesen um zu verstehen, dass man sich Sorgen machen sollte.

Dann stellt sich für mich die Frage, wie man die Äußerungen des Kaliningrader Gouverneurs Nikolai Zukanow während seines Vortrages vor dem russischen Premierminister Dmitri Medwedjew vor zwei Wochen, am 26. Februar 2016 in Kaliningrad, im Rahmen der Tagung der „Regierungskommission Kaliningrad“ werten muss, als es um die Problematik „1. April 2016“ ging, also dem Auslaufen der Bestimmungen zur Sonderwirtschaftszone und dem Finden von Lösungen für die Kaliningrader Wirtschaft.

Wenn der „Erste Mann der Region“ von einem bevorstehenden „Kollaps“ spricht und es sich bei diesem Wort um keinen positiv besetzten Begriff handelt, wie schlimm muss es dann wirklich bestellt sein?

Was mich weiterhin beunruhigt ist, dass es mir persönlich seit Anfang des Jahres immer schwerer fällt, irgendwelche interessanten Informationen über Kaliningrad und insbesondere seine Wirtschaft zu finden. Es fällt auf, dass der Gouverneur vergleichsweise wenig in den Massenmedien erscheint und von all seinen Vizegouverneuren, von den Ministern ganz zu schweigen, hört und sieht man gar nichts mehr. Wir als Informationsagentur haben uns vor einiger Zeit entschlossen, nur noch am Wochenende über Kaliningrader Ereignisse aus Gesellschaft und Wirtschaft zu berichten, haben also fünf Tage Zeit Interessantes für unsere deutschen Leser zu sammeln und wenn ich mir anschaue, was man dann am Wochenende veröffentlichen kann, so muss ich doch häufig heftiges Gähnen unterdrücken. Ein wenig wird noch über Landwirtschaft berichtet – aber auch das wird schon langweilig.

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