Kaliningrad 2015 – Der tägliche sanktionierte „Wahnsinn“

Wir bleiben auch in dieser Woche bei meinem Lieblingsthema Kaliningrad – allerdings eingebettet in die aktuellen gesamtrussischen Probleme. Da Russland gegenwärtig genügend Probleme hat, liegt also Kaliningrad recht gut eingebettet.

Wie lebt es sich heute, mitten drin in der „Krise“ in Kaliningrad? Der Januar ist zu Ende und am vergangenen Wochenende (der Selbständige in Russland kennt auch keine Freizeit, genau wie in Deutschland) zeigte mir die Buchhaltung, dass der Januar gar nicht so schlecht für uns gelaufen ist. Die realen Einnahmen überstiegen wesentlich die im Krisen-Budget geplanten Summen – der reine Wahnsinn!  Und so entschloss ich mich, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Ich schaute, was ich mit dem überzähligen Geld so alles machen kann und führte gleichzeitig eine nützliche Preiserhebung durch, um Ihnen, wie jeden Monat mitzuteilen, wie sich die Lebenshaltungskosten so in Kaliningrad entwickeln.

Bei den täglichen Einkäufen von irgendwelchen Kleinigkeiten merkt man vieles nicht so – hier mal ´nen Rubel mehr und dort mal ´ne Kopeke weniger. Und wenn man auch noch mit EC-Karte an der Kasse bezahlt und nicht mit tränenden Augen Geldscheine aus der Geldbörse klauben muss, dann spürt man preisliche Veränderungen noch weniger. Aber wenn man sich mit einer umfassenden Preiserhebung beschäftigt, eine Liste mit den Preisen von vor zwei Monaten hat und daneben die frischen aktuellen Preise schreibt – dann entschlüpft einem schon mal „… was für ein Wahnsinn!“ Es wird einem sehr schnell klar: das Leben in Kaliningrad ist teurer geworden.

Es gibt Leute, die stecken die Preiserhöhungen einfach so weg, aber es gibt auch Leute mit einem Einkommen von 17.000 Rubel oder der Durchschnittsrenter in Kaliningrad mit 11.500 Rubel (150 Euro), denen diese Preisentwicklung ganz schön zu schlucken gibt und die für bisherige bevorzugte Lebensmittel nun preiswertere Alternativen suchen müssen.

Es ist klar, dass wir jetzt mit Hilfe der USA und den Staaten der Europäischen Union die Rechnung präsentiert bekommen für unsere Fehler und Nachlässigkeiten in den letzten 20 Jahren, als wir uns nicht um die Entwicklung der eigenen Möglichkeiten gekümmert haben. Jetzt müssen wir dafür teuer bezahlen – wie uns Herr Obama versprochen hat. Nichts desto trotz habe ich während meiner Preisstudien volle Einkaufwagen und lange Schlangen an den Kassen gesehen – was für ein Wahnsinn!

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