Iwan Golunow mit Anna-Politkowskaja-Preis geehrt

Iwan Golunow mit Anna-Politkowskaja-Preis geehrt

Am 8. September wurde im Großen Saal des Moskauer Konservatoriums der vom russischen Journalistenverband zum Gedenken an Anna Politkowskaja, die 2006 ermordete Journalistin der Nowaja Gaseta, ausgelobte nationale Preis „Die Stimmgabel“ verliehen. Preisträger war Iwan Golunow, der inzwischen weltweit bekannte Journalist der Zeitung Medusa.

„Das ist nicht mein Preis, er gehört uns allen. Ich wünsche niemandem, sich in der Situation zu befinden, in der ich war“, sagte Golunow bei der Zeremonie.

Im Juni 2019 wurde Iwan Golunow wegen Verdachts auf versuchten Drogenhandel festgenommen.  Er selbst gab an, dass man ihm die Drogen untergeschoben habe, und verband dies direkt mit seiner Untersuchung des Marktes für Bestattungsdienstleistungen und der Rolle des FSB dabei. Wenige Tage nach seiner Verhaftung wurde das Strafverfahren gegen Iwan Golunow nach einer beispiellosen Welle der Solidarität in Russland eingestellt.

Im Jahr 2018 erhielt Kirill Wyschinski, Chefredakteur von RIA Novosti Ukraine, die Auszeichnung. Seit Mai 2018 war Wyschinski in der Ukraine wegen Hochverrats und subversiver Aktivitäten inhaftiert. Ende August 2019 wurde er aus der Haft entlassen und am 7. September im Rahmen des Gefangenenaustauschs „35 gegen 35“ nach Russland geschickt.

Seit 2013 wird Die Stimmgabel an Journalisten verliehen, die „für herausragende Leistungen im Bereich des Schutzes der Menschenrechte, für Mut und Konsequenz bei der Einhaltung der Grundsätze der Meinungsfreiheit, für Ehrlichkeit, Würde, bürgerliche Verantwortung und menschliches Mitgefühl“ stehen. Der Preis wird traditionell am 8. September, dem Internationalen Tag der journalistischen Solidarität, verliehen. Am 8. September 1943 war der tschechoslowakische Journalist Julius Fucik in Deutschland hingerichtet worden.

[hub/russland.NEWS]

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