Iwan, ein Kämpfer der Kiewer Junta berichtet von der Front

Swerdlowsk/Kiew – Gestern ging beim ukrainischen TV-Kanal „112 Ukraine“ ein Anruf ein, in dem ein Kämpfer der Kiewer Junta die aktuelle Situation an der Front im ostukrainischen Swerdlowsk beschreibt. Demnach sei „die Lage katastrophal, die Truppen abgeschnitten und ohne jeglichen Nachschub“.

Wir wollen an dieser Stelle den Inhalt des Telefonats wiedergeben, da intern, wenngleich auch unbestätigt, bereits von 5.000 Verlusten der ATO (Anm. d. Red.: Verharmlosend für „Anti-Terror-Operation“) die Rede ist. Der Name und die persönlichen Daten des Anrufers wurden aus Sicherheitsgründen nicht wiedergegeben.

„Wir haben noch 400 von knapp 800 Mann übrig. Ab 02:00 Uhr wurden wir vom ‚Grad’ eingedeckt (Anm. d. Red.: Auch von der Kiewer Armee eingesetzter russischer Mehrfach-Raketenwerfer). Gegen 14:00 Uhr war ein Mörserangriff und wir hatten gar nichts mehr zu melden… Wir haben Verluste zu tragen. Es gibt Tote und Verwundete. Heute und gestern.

Wir bekommen keine Unterstützung, keine Nahrung. Es sollen 400 Liter Wasser für 400 Leute gebracht werden. Das ist ein Liter pro Tag für jede Person. Die Medien schreiben, dass wir Swerdlowsk angreifen. Was? – Wie bitte?

Wir ziehen uns den vierten Tag zurück. Die Mannschaft rückt nicht aus – nein, sie werden uns als Kanonenfutter töten. Wir wissen nicht, gegen wen wir kämpfen. Wir sehen sie nicht. Sie schlagen uns vor allem mit Artillerie. Auch aus dem Gebiet der ‚Null’ (Anm. d. Red.: Zwischen der Grenze der Russischen Föderation und der Ukraine). Dies ist das Gebiet. Zwei unglückliche Kilometer des Niemandslands.

Es wurden eine Menge Autos gesprengt. Es brennen die Tankwagen. Auch Munition. Die Mannschaften rücken nicht ab. Der Brigadekommandeur befahl stehen zu bleiben.

Von der vollen Kompanie haben wir 35 Menschen verloren, von der technischen Einheit. Und es sollten zehn technische Einheiten und 90 Menschen sein. Können Sie sich die Verluste vorstellen?

Ich meine, die Führung der ATO sollte anfangen zu handeln und unsere Truppen abziehen. Ich verstehe, dass dies der Ort ist, um die Kämpfer zusammen zu ziehen. Sie wollen auch nicht, dass die Stärke der Truppen von hier abgezogen wird. Wir werden bereit sein zu kämpfen, aber wir wollen kein Kanonenfutter sein. Wir wollen in einer gemeinsamen Front stehen. Hoffen wir, dass zumindest einige kommen und sei es nur für einen Tag.“

Dazu der Kommentar des Pressesprechers der ATO, Wladislaw Selesnewa:

„Zu dieser Situation gibt es Anweisungen des Kommandos der ATO. Wir werden alles Mögliche unternehmen, um unsere Truppen aus der Gefahrenzone herauszuführen.

Das ist gestern geschehen mit der AN-26 – einer Komponente von groß angelegten Operationen, die den Einheiten gewährleisten, ihre Aufgaben an bestimmten Abschnitten der Grenze durchzuführen.“

Leider ist es uns aus verständlichen Gründen nicht möglich, die Echtheit des Telefonats zu prüfen. Sollte der Anrufer namens Iwan jedoch recht behalten, steht ein Ende der Scharmützel noch in weiter Ferne.

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