Iran – mal nicht Atom und Erdöl

Der Iran wird ausschließlich mit Atom und Erdöl assoziiert. Dabei geht vollkommen unter, dass der Iran eine reiche Landwirtschaft hat und bei vielen Produkten zu den zehn größten Exporteuren der Welt gehört. Bei der Fischzucht gehört er gar zu den fünf größten Produzenten der Welt.

Alle Welt beschäftigte sich mit der Frage, was wäre, wenn der Iran zu den Atommächten gehörte, und was passieren wird, wenn der Iran mit seinen riesigen Ölvorkommen wieder auf dem Weltmarkt mitspielen wird. Was die Befreiung von den Sanktionsfesseln und die Aufhebung der Restriktionen allgemeiner wirtschaftlicher Art für Irans Konkurrenten auf dem Gebiet der Landwirtschaft bedeutet, davon spricht niemand, es scheint marginal.

Aber die größten und lukrativsten Geschäfte werden nicht von Marktschreiern auf dem Jahrmarkt gemacht, sondern gedeihen im Stillen und Verborgenen.

Russland, der Bruder in sanktio des Iran, hat sich schon seit einiger Zeit auf diesen Zeitpunkt der Befreiung, an der er nicht unwesentlich beteiligt war, vorbereitet und mit dem Iran über eine wechselseitig Gewinn bringende Zusammenarbeit gesprochen, während andere von den ehemalig goldenen Zeiten der Zusammenarbeit mit Russland träumten, aber sich nicht trauten. Man darf auf ihre Reaktion gespannt sein: Werden sie schmollen oder giften?

Die Landwirtschaftsminister beider Länder haben es am Dienstag öffentlich gemacht: Russland wird in Zukunft an den Iran verstärkt landwirtschaftliche Produkte vor allem Getreide, Geflügel, Rindfleisch, Hammelfleisch, und Zucker liefern und aus dem Iran wird Gemüse, Obst und Milchprodukte nach Russland exportiert werden.

„Wir müssen für die iranischen Waren eine moderne Logistik aufbauen und an der Grenze einen „grünen Korridor“ schaffen, damit iranische Produkte ohne große Zollformalitäten schnellstmöglich nach Russland gelangen können“, sagte nach dem Treffen mit seinem Kollegen der russische Landwirtschaftsminister Alexander Tkatschow am Dienstag.
Die erste Lieferung von Milch und Milchprodukten fand schon am 19. Januar statt.
Die Verrechnung wird in den Landeswährungen stattfinden.

Neben der Lieferung landwirtschaftlicher Produkte werden Moskau und Teheran Unternehmen unterstützen und aufbauen, die Biotechnologieen zur Marktreife bringen.
(Hanns-Martin Wietek/russland.ru)

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