Greta Thunberg erst in die Staatsduma eingeladen – und dann wieder ausgeladen

Greta Thunberg erst in die Staatsduma eingeladen – und dann wieder ausgeladen

Heute morgen überraschte die russische Nachrichtenagentur Ria Novosti mit der Nachricht, der Staatsduma-Abgeordnete und erster stellvertretende Vorsitzende des Duma-Ausschusses für natürliche Ressourcen, Wassili Wlassow, habe die schwedische Ökoaktivistin Greta Thunberg eingeladen, um im Unterhaus des russischen Parlaments zu sprechen.

Laut dem Abgeordneten haben junge Bürger Russlands in letzter Zeit verstärkt auf Umweltprobleme geachtet. Auch er, der jüngste russische Abgeordnete, bewundere Thunbergs Willenskraft und Energie, mit der sie um die Rettung des Planeten kämpfe. „Ich kenne die Bedenken russischer Jugendlicher in Bezug auf globale Umweltprobleme und weiß, wie schwierig es für erwachsene Politiker ist, auch bei so wichtigen Themen Kompromisse einzugehen. Wir als Vertreter der jungen Generation sollten in Bezug auf unsere Zukunft nicht schweigen, und wir werden nicht zulassen, dass wir vom Aussterben bedroht sind. In meinem eigenen Namen lade ich Sie ein, in der Staatsduma eine Rede zu halten“, heißt es in dem Brief von Wlassow, den er an die schwedische Botschaft in Russland sandte.

Die schwedische Botschaft in Moskau bestätigte, den Brief eines russischen Abgeordneten mit der Einladung an Greta Thunberg, eine Rede vor jungen Menschen in der Staatsduma zu halten. „Ja, wir haben diesen Brief erhalten.“

Wenig später gab es allerdings zu den Medienberichten ein Dementi aus der Staatsduma. „Die Staatsduma plant nicht, die schwedische Öko-Aktivistin Greta Thunberg zu einer Rede einzuladen. Der Abgeordnete der LDPR Wassili Wlassow verfügt nicht über solche Befugnisse.“

Der Vorsitzende des Umweltausschusses, Wladimir Burmatow, erklärte, dass er im Großen und Ganzen den Aussagen von Umweltaktivisten folge und „Thunberg nicht die einzige ernsthafte Stimme in diesem Bereich ist“. Vieles von dem, was Thunberg sagt, stehe mit der Position der russischen Führung und dem, woran der Ausschuss gerade arbeitet, im Einklang.

Aber „wenn wir jedem Umweltaktivisten in der Staatsduma zuhören, werden wir nur noch das tun“, erklärte er. Burmatow sei zuversichtlich, dass „Wlassow diese Aufgabe als aktiver Nutzer sozialer Netzwerke auch anders bewältigen wird“.

Olga Sawastjanowa, Vorsitzende des Duma-Ausschusses für Kontrolle und Regulierung, bestätigte, dass die Entscheidung, jemanden zu einer Sitzung der Staatsduma einzuladen, nicht in der Hand eines einzelnen Abgeordneten liegt.

Die stellvertretende Sprecherin der Staatsduma, Olga Epifanowa, hält die Idee, Thunberg zu einer Rede in der Staatsduma vor der russischen Jugend einzuladen, für eine Diskussion wert.

[hrsg/russland.NEWS]

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