Greenpeace kritisiert UN-Bericht zu Tschernobyl-Opfern

Die Umweltorganisation Greenpeace hat einen Bericht der Vereinten Nationen zu den Folgen des Reaktorunglücks von Tschernobyl als verharmlosend kritisiert. Ein Verantwortlicher Greenpeace Russland, Wladimir Tschuprow, sprach am Mittwoch in Moskau von einer „Kampagne“ zur Unterstützung der russischen Atomlobby.

Der bereits im September 2005 veröffentlichte Bericht solle das russische Vorhaben zum Bau von 40 neuen Reaktoren bis 2030 ideologisch stützen, kritisierte Tschuprow. Zudem könnte er die russischen Behörden ermutigen, ihre Programme zur Unterstützung der Bevölkerung in den radioaktiv verseuchten Gebieten einzustellen.

Der UN-Bericht geht von 4000 Tschernobyl-Todesopfern in Russland, der Ukraine und Weißrussland aus. Nach einer von Greenpeace zitierten Studie der russischen Akademie der Wissenschaften starben zwischen 1990 und 2004 allein in Russland 67.000 Menschen in Folge des Reaktorbrandes. Das Unglück von Tschernobyl jährt sich am 26. April zum 20. Mal.

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