Granateneinschläge mit Toten in Donezker Zentrum [mit Videos]

Die ukrainische Onlinezeitung Politnavigator berichtet von vier Explosionen im Donezker Stadtzentrum. Getroffen worden seien mehrere Gebäude, darunter Kommandoeinrichtungen der „Donezker Volksrepublik“, die man nun geräumt habe. Es habe zwei Tote und 15 Verletzte gegeben, mehrheitlich Zivilisten (Fotos der Einschlagstellen beim Politnavigator).

Schweres Artilleriefeuer der Regierung auf Stadtmitte

Es sei nach Auffassung der Zeitung Beschuss durch schwere Artillerie der Regierungstruppen gewesen. Dies ist insbesondere interessant, weil Poroschenko zugesagt hatte, dass auf den Einsatz solcher Kampfmittel bei der Eroberung von Donezk und Lugansk verzichtet werden – ein Versprechen, dass nun, lange vor der Eroberung, offenbar schon gebrochen wurde. Verbunden ist der Einsatz schwerer Artillerie in Stadtgebieten stets mit dem hohen Risiko ziviler Opfer. Gekämpft wurde heute in Donezk auch am Stadtrand und in der Nähe des Bahnhofs.

Gorlowka: Bisher 17 tote Zivilisten – Schüsse auf Flüchtlingsbus

Auch aus der umkämpften Kleinstadt Gorlowka waren bereits am Sonntag tote Zivilisten durch Artilleriebeschuss gemeldet worden. Ihre Zahl soll nun laut der Onlinezeitung Tajmer aus Odessa auf 17 gestiegen sein. Bewohner veröffentlichten Fotos ihrer getöteten Mitbürger laut der Zeitung als Beweis. Darüber hinaus sei ein Bus mit Flüchtlingen aus Donezk und Gorlowka beschossen worden, wobei ein 10jähriges Kind starb und ein Erwachsener verletzt wurde. Laut der Onlinezeitung Nahnews in Charkow bieter der offizielle „Korridor“ für Flüchtlinge keinerlei Schutz und wird momentan im Volksmund „Todestrakt“ genannt. Der Bus sei durch ihn in Richtung russische Grenze gefahren. Gorlowka ist immer noch umkämpft. Die abchasische Agentur Anna News zeigt den Abtransport von Flüchtlingen aus der Stadt in einem unkommentierten, bewegenden Video – insbesondere aufgrund der Tatsache, dass genau so ein Bus beschossen wurde:

https://www.youtube.com/watch?v=OExLgLcApsQ&

Die Regierungstruppen melden hingegen die vollständige Besetzung des Eisenbahn-Knotenpunktes Debalzewo unweit von Gorlowka, der von großer strategischer Bedeutung ist.

Rebellen-Hilferuf und fünf Tote in Pflegeheim in  Lugansk

Dass die unterlegenen Rebellen militärisch in einer schlechten Lage sind, zeigt sich auch in einem neuen Hilferuf in Richtung Russland, doch bitte Militär einzusetzen, im separatistischen Lugansker Stadt-TV Lugansk 24.

In Lugansk gibt es ebenfalls umfangreiche Kämpfe am Stadtrand. Laut Tajmer und Nahnews sind bei einem Artillerietreffer auf ein Lugansker Pflegeheim fünf Menschen ums Leben gekommen. Fotos vom Kampfgeschehen aus beiden Städten zeigt Tajmer hier.

Foto: Anna News, Creative Commons

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