Gorbatschow vom Tod seines Freundes Genscher sehr betroffen

Gorbatschow drückte der Familie und den nächsten Verwandten von Genscher sein tief empfundenes Beileid aus.

Er nannte Genscher einen wahren Freund und wies darauf hin, dass er erst vor wenigen Wochen das letzte Mal mit ihm gesprochen habe,  „und am 2. März erhielt ich Glückwünsche zu meinem 85. Geburtstag von ihm und Barbara.“

„Der Tod von Hans-Dietrich Genscher ist ein großer Verlust für die Menschen in Deutschland, für Europa und für uns alle. Ein Welt-Klasse-Politiker, ein hervorragender Staatsmann, einer von denen, die durch ihre gemeinsamen Bemühungen dem Kalten Krieg ein Ende gesetzt haben, ist gestorben.“
Er erinnerte daran, dass Genscher sich 1972 im Austausch gegen die von arabischen Terroristen gefangenen Israeli als Geisel angeboten habe, was er als eine für Genscher typische mutige Tat bezeichnete.

„Genscher war vielleicht der erste westliche Politiker, der forderte die Perestroika in der Sowjetunion ernst zu nehmen, wofür er heftig kritisiert wurde und man ihm vorwarf, blindlinks zu vertrauen. Genscher hielt an seiner Überzeugung fest. Und als der Kalte Krieg zu Ende war und die Wiedervereinigung Deutschlands stattfand, mussten seine Kritiker zugeben, dass er Recht gehabt hatte“, sagte Gorbatschow.

In den russischen Medien heißt es zum Tod Genschers:
„Der Patriarch der deutschen Diplomatie Hans-Dietrich Genscher ist in der Nacht zum Freitag im Alter von 89 Jahren infolge eines Herz-Kreislauf-Kollapses gestorben. Er diente als deutscher Außenminister 18 Jahre lang (von 1974 bis 1992) und spielte eine herausragende Rolle in den Gesprächen über die Wiedervereinigung Deutschlands.
Genscher war immer der Annäherung zwischen Ost und West verpflichtet. Das Konzept der „Genscherismus“ war ein Synonym für Deutschlands eigene politische Doktrin während des Kalten Krieges und sie ist mit seinem Namen verbunden.“
(hmw/russland.ru)

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