Glückwünsche zum russischen Nationalfeiertag (12. Juni) auf Ukrainisch

[Hanns-Martin Wietek] Seit 1994 ist der 12. Juni der Nationalfeiertag Russlands, denn am 12. Juni 1990 – also noch zu Sowjetzeiten – beschloss der erste Volksdeputiertenkongress der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (RSFSR) eine Erklärung über die Staatssouveränität (Unabhängigkeit von der UdSSR) Russlands. Ein Jahr später, am 12. Juni 1991, fanden die ersten direkten freien Präsidentenwahlen in der Geschichte Russlands statt, die Boris Jelzin mit 57 Prozent der Stimmen gewann.

Der „Tag Russlands“ wird zwar nicht so pompös gefeiert wie der „Tag des Sieges“ über den Faschismus, aber in allen Städten gibt es für die Bevölkerung reichlich Gelegenheit zu feiern. Staatlicherseits – vom Kreml bis hinunter zu den Konsulaten – finden Festakte und Empfänge statt, in denen die üblichen Glückwünsche übermittelt werden.

Glückwünsche besonderer Art hatten sich „ukrainische Aktivisten“ ausgerechnet in Odessa, wo am 2. Mai 2014 von „Maidan-Aktivisten“ 48 Menschen getötet und 247 verletzt worden waren, ausgedacht.

50 Vertreter des Rechten Sektors und des berüchtigten Asow’schen Corps blockierten über zwei Stunden den Eingang zum russischen Generalkonsulat, in dem ein Empfang stattfinden sollte. Sie stellten am Eingang Galgen auf, bewarfen das Gelände mit Eiern und Kartoffeln und schrien russlandfeindliche Parolen.

Besonders empörend empfand man russischerseits, dass Polizei und Nationalgarde untätig danebenstanden und ohne einzugreifen dem Treiben der Radikalen zuschauten, obwohl das russische Generalkonsulat zuvor eine Note an das ukrainische Außenministerium mit der Bitte geschickt hatte, die Sicherheit der Feierlichkeiten zu gewährleisten. Kontaktaufnahmen mit Verantwortlichen der Stadt, Polizei und Nationalgarde wurden unmöglich gemacht.
(Hanns-Martin Wietek/russland.news)

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