Prominente Bürgschaften ohne Erfolg – Safronow bleibt weiterhin in Haft

Prominente Bürgschaften ohne Erfolg – Safronow bleibt weiterhin in Haft

Das Moskauer Gericht Lefortowo gab dem Antrag der Staatsanwaltschaft statt und verlängerte die Untersuchungshaft von Iwan Safronow, einem Berater des Chefs von Roskosmos und Ex-Sonderkorrespondent der Zeitungen Kommersant und Wedomosti. Er wird bis zum 7. März in Haft bleiben.

Auf die Frage von Journalisten nach Ivan Safronows Zustand antwortete sein Rechtsanwalt Iwan Pawlow: „Wie kann sich schon eine Person fühlen, die eines besonders schweren Verbrechens beschuldigt wird, aber unschuldig ist. Und außerdem noch nicht einmal versteht, was ihr vorgeworfen wird?“. Nach Angaben des Verteidigers verheimlichen die Staatsanwälte weiterhin Beweise vor Safronow. Sie haben in der Sitzung nichts Neues präsentiert, so der Anwalt.

Die kurze Gerichtsverhandlung fand hinter verschlossenen Türen statt. Selbst Journalisten konnten das Gerichtsgebäude zu betreten, da vorab „kein Medienvertreter akkreditiert wurde“. Ohne Vorladung konnte niemand dem Termin beiwohnen. Anschließend gaben Safronows Freundin Xenia Mironowa und seine Schwester Irina der wartenden Presse die Entscheidung bekannt.

Insgesamt 388 Personen unterzeichneten eine Bürgschaft für Safronow, darunter die Chefredakteure der Medien Kommersant, Wedomosti, Medusa und Novaja Gaseta. Auch Dmitri Rogosin glaubt nicht an Safronows Schuld. Der Journalist war Teil einer 20-köpfigen multidisziplinären Beratergruppe des Roskosmos-Chefs. Seine Veröffentlichungen hätten bestimmt einige Beamte verärgert, aber er plante definitiv nicht, „den Interessen Russlands zu schaden“, so Rogosin. Safranow bleibe bis zum Beweis des Gegenteils und zum „hoffentlich entlastenden“ Gerichtsurteil sein Berater.

Iwan Safronow wurde am 7. Juli verhaftet und wegen Staatsverrats angeklagt (Artikel 275 des Strafgesetzbuches). Nach Angaben der Anwälte hatte er weder während seiner Arbeit für Medien noch bei Roskosmos Zugang zu Staatsgeheimnissen.  Nach Angaben des FSB soll er im Jahr 2017 geheime Daten an den tschechischen Sonderdienst weitergegeben haben, der unter der Führung der Vereinigten Staaten operierte. Die Anklage weigert sich bisher, die Einzelheiten der Anklage zu erläutern. Safronow hält sich für unschuldig.

[hrsg/russland.NEWS]

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