Fußball-WM: Die Gegner stehen fest – wo liegen Russlands Stärken und Schwächen

Moskau. Die Würfel (Lose) sind gefallen. Russland hat in der Gruppe H bei der Fußball-WM-Endrunde 2014 in Brasilien mit Belgien, Südkorea und Algerien nicht die leichtesten Gegner zugelost bekommen, aber auch Rivalen wo das Erreichen des Achtelfinals möglich sein müsste. Die Nation Russland erwartet von der Sbornaja in Brasilien einiges (viel). Vater des Erfolgs ist Trainer Fabio Capello. Wie sieht es im Moment um die russische Fußballnationalmannschaft aus?

Die Erwartungen sind in Russland groß. Seit 2002 ist Russland wieder bei einer WM-Endrunde vertreten. Dort in Japan und Südkorea kam das Aus aber bereits in der Vorrunde. Dieses Mal soll alles viel besser werden.

Die Sbornaja besitzt derzeitig ein kompakten Mittelfeld und auch torgefährliche Stürmer. Die Probleme liegen eher in der Verteidigung – welches auch ein Altersproblem ist. Fabio Capello hat es in seiner Amtszeit in Russland geschafft, aus individuell sehr guten Fußball-Spielern eine Mannschaft zu formen.

Im Angriff hat der Italiener Capello sogar die Qual der Wahl. Gute Stürmer gibt es genug in Russland. Ein Beispiel mag sein, dass Capello den aktuellen Torschützenkönig in der Premier Liga, Artjom Dsjuba vom FK Rostow, noch nicht einmal für das National-Team berücksichtigt.

Alexander Kerschakow von Zenit St. Petersburg dürfte im Sturm gesetzt sein. Aber auch er muss seine Position gegen dem jungen Star am russischen Fußballhimmel, Alexander Kokorin von Dynamo Moskau, verteidigen. Auch Alan Dsagojew von Meister ZSKA Moskau sollte bis zur WM wieder genesen sein, derzeitig ist er immer noch verletzt.

Cheftrainer Capello kann sich auch auf sein Mittelfeld verlassen. Der bisherige Kapitän Igor Denissow ebenfalls von Dynamo ist derzeitig noch nicht einmal mehr fest gesetzt. Igor Schirokow und Viktor Fajsulin beide von Zenit sowie vor allem Denis Gluschakow von Spartak Moskau bilden ein starkes Mittelfeld.

Das Problem ist aber für Capello die Abwehr und hier speziell die Innenverteidigung. Vor Stamm-Torwart Igor Akinfejew gibt es einige Spieler die zur Auswahl stehen, die beiden Zwillingsbrüder von Meister ZSKA Wassili und Alexej Beresuzki (beide 31) und auch Sergej Ignaschewitsch (34) gehören dazu, aber alle drei haben die Dreißig bereits überschritten. Abwehr-Talente sind nicht richtig in Sicht. Im Moment ist nur Linksverteidiger Dmitri Kombarow von Spartak ein gewisser Lichtschimmer am Himmel.

Bis zur WM-Endrunde sind aber auch noch knapp sechs Monate Zeit, wo sich immer noch ein oder zwei neue Spieler für die Abwehr empfehlen können.

Wichtig wäre auch, dass Fabio Capello seinen bis zum kommenden Sommer gültigen Vertrag endlich verlängert, am besten gleich bis zur Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland. Sportminister Witali Mutko und Verbandspräsident Nikolai Tolstych haben Capello bereits reichlich Offerten dazu gemachtt und der 67-Jährigen zeigt sich keinesfalls abgeneigt. Dann sollte Fabio Capello jetzt auch seiner Mannschaft eine gewisse Sicherheit geben, und den neuen Vertrag unterschreiben.

 

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