Fußball: Russland überrollt Israel in der WM-Qualifikation

Tel Aviv/Moskau. Die russische Fußball-Nationalmannschaft hat mit einer überzeugenden Leistung ihr zweites WM-Qualifikationsspiel in Israel mit 4:0 (2:0) gewonnen. Aleksander Kerschakow (7. + 64.), Alexander Kokorin (18.) und Victor Faisulin (77.) erzielten die Tore für die Sbornaja. Russland liegt jetzt in der Qualifikations-Gruppe F ohne Verlustpunkt und 6:0-Toren auf dem ersten Rang.

Im Qualifikationsspiel für die FIFA WM 2014 gegen Gastgeber Israel überraschte der neue Chefcoach der russischen Fußballnationalmannschaft Fabio Capello mit seiner Mannschaftsaufstellung. Der Wechsel von Kokorin für Dschagoew kam noch nicht ganz so unerwartet, der Einsatz von Gluschakow für Faisulin war aber schon sehr unerwartet. Damit war die Mannschaft etwas defensiver ausgerichtet. Wer jetzt aber dachte, die russischen Spieler würden sich vorrangig auf die Verteidigung konzentrieren, wurde sehr schnell eines Besseren belehrt.

 

Trotz aller Umstellungen begann das russische Team sehr munter und offensiv. Bereits in der ersten Minute hatte Kerschakow eine gute Chance zum 1:0, der Ball strich aber nach einem Pass von Schirokow noch dicht am Tor vorbei. Schnell erreichten die Russen ihre „Normaltemperatur“ und drückten die israelischen Spieler in ihre eigene Hälfte. Auch wenn Israel gelegentlich den Hauch einer Chance bekam, bestimmte Russland ganz eindeutig das Spiel.

 

So war das 1:0 durch Aleksander Kerschakow auch nur folgerichtig. Der Stürmer von Zenit St. Petersburg traf mit einem wunderschönen Freistoß aus 25 Metern, das Leder schlug unhaltbar oben rechts im israelischen Tor ein. Das Einzige was Israel gegen das dynamische Spiel der Sbornaja entgegensetzen konnte, war übertriebene Härte. Aber auch dadurch ließ sich Russland nicht aus dem Spielrhythmus bringen und legte zum 2:0 durch Alexander Kokorin von Dynamo Moskau in der 18. Minute nach.

 

Danach übertrieben die Israelis die Härte noch mehr und Wladimir Bystrow musste bereits in der 23. Minute mit einer Kopfverletzung und einer leichten Gehirnerschütterung ausgewechselt werden. Bystrow musste mit einem verbundenen Kopf vom Feld gehen, während sein Peiniger Ben Haim drei Minuten lang vom etwa zu zwei Drittel gefüllten Stadion in Ramat Gan gefeiert wurde.

 

Auch der Torschütze zum 2:0 Alexander Kokorin musste in der 35. Minute mit einem Muskelfaserriss ausgewechselt werden. Bis zum Ende der ersten Halbzeit versuchten die Israelis diese unfreiwilligen Wechsel im russischen Team für sich zu nutzen – vergeblich, es blieb beim verdienten 2:0 für die Sbornaja.

 

Zweite Halbzeit

 

Die zweite Halbzeit war ein Spiegelbild des ersten Spielabschnittes. Russland spielte Fußball und Israel übertrieb die Härte. Das nächste Opfer auf russischer Seite war Alexander Anjukow, er musste in der 50. Minute mit einer Knöchelverletzung ausgewechselt werden.

Danach belagerte die russische Mannschaft weiterhin das israelische Tor und die überharten Spieler aus Israel wussten gar nicht wie ihnen geschah. Das russische Team ließ sich aber durch nichts beeindrucken und spielte systematisch sein Programm herunter. Diese Überlegenheit fand verdienter Weise dann auch noch in zwei Toren ihren Ausdruck – Alexander Kerschakow traf zum zweiten Mal und zum 3:0 in der 64. Minute und Viktor Faisulin ebenfalls von Zenit St. Petersburg stellte in der 77. Minute den Endstand her.

 

Am Freitag hatte Russland sein Auftaktduell in der Gruppe F mit 2:0 gegen Nordirland gewonnen. Der Italiener Capello, der nach dem Vorrunden-Aus Russlands bei der EM in Polen und der Ukraine den Posten des Niederländers Dick Advocaat übernommen hatte, verzichtete erneut auf eine Nomination des Star-Trios Arschawin / Pawljutschenko / Pogrebnjak. Vermisst wurden die Drei in Ramat Gan nicht. Der frische Wind tut der russischen Equipe, die in der jüngeren Vergangenheit verschiedentlich den Erfolgshunger hat vermissen lassen, offenbar sehr gut.

 

Russland empfängt jetzt am 12. Oktober im Topspiel der Gruppe F die portugiesische Auswahl um Superstar Cristiano Ronaldo von Real Madrid. Israel, das gegen Russland mit Nürnbergs Almog Cohen in der Startelf und dem eingewechselten Ben Sahar von Hertha BSC antrat, bleibt nach dem 1:1 im ersten Spiel gegen Aserbaidschan weiter sieglos und muss am 12. Oktober nach Luxemburg reisen.

 

Israel – Russland 0:4 (0:2)
Tore: 7. Kerschakow 0:1; 18. Kokorin 0:2; 64. Kerschakow 0:3; 77. Faisulin 0:4

 

Russland: Akinfejew, Anjukow (Jeschschenko, 50), V. Beresuzki, Ignaschewisch, D. Kombarow, Bystrow (Samedow, 23), Denisow, Schirokow, Gluschakow, Kokorin (Faisulin, 35), Kerschakow

 

Schiedsrichter: Clattenburg (England)

 

Gruppe F

  

Israel – Russland: 0:4 (0:2)

 

Nordirland – Luxemburg: 1:1 (1:0)

1:0 Shiels (14.), 1:1 Da Mota (87.)

 

Portugal – Aserbaidschan: 3:0 (0:0)

1:0 Varela (63.), 2:0 Postiga (85.), 3:0 Alves (Zenit St. Petersburg) (88.)

 

Tabelle Gruppe F

 

1.Russland 2 Spiele 6:0 Tore 6 Punkte

2.Portugal 2 5:1 6

3.Luxemburg 2 2:3 1

4.Nordirland 2 1:3 1

5.Aserbaidschan 2 1:4 1

6.Israel 2 1:5 1

 

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