Fußball-EM 2016: Russland vs. England, Wales und Slowakei – alles alte Bekannte

Russland wurde am Samstag in Nyon in die EM-Gruppe B gelost, wo England, Wales und die Slowakei warten. Mit allen dreien hatte die Sbornaja es in den letzten Jahren zu tun. Der allgemeine Tenor in den Kommentaren: Es sind gute und machbare Gegner und insgesamt eine spannende Gruppe.

Trainingsbasis bis zum 19. Dezember festklopfen

Russland spielt am 11. Juni 2016 in Marseille gegen England; am 15. Juni folgt das Match gegen die Slowakei in Lille, und die Gruppenrunde schließt mit der Begegnung gegen Wales in Toulouse. Nach Paris kommen die Russen also erst einmal nicht. Aber das Trainingslager soll irgendwo in der Umgebung der französischen Hauptstadt aufgeschlagen werden – von dort wird es dann bequem sein, zu den Spielen im Süden und im Norden des Landes zu fahren.

Nach Marseille und Toulouse wird geflogen, nach Lille wird der Bus genommen. Bis zum 19. Dezember muss eine Wahl getroffen werden, wo man sich niederlässt in den Pausen zwischen den Spielen. Eine russische Delegation mit Cheftrainer Leonid Sluzki an der Spitze hat bereits zwei Hotelanlagen besichtigt – eine gefällt dem Team wesentlich besser, aber die hatten die Rumänen „vorgebucht“. Der Rest ist wohl Verhandlungssache.

Auch die Vorbereitung vor der Anreise nach Frankreich wird nun festgeklopft. Im Visier ist ein zehntägiger Aufenthalt (ca. vom 25. Mai bis zum 5. Juni) in Österreich oder der Schweiz. Dort sollen auch zwei Testspiele stattfinden.

Mutko: „Die Gruppe ist nicht schlecht“

Der russische Sportminister Vitali Mutko findet die Gruppe „im Ganzen nicht schlecht“: „England braucht nicht vorgestellt werden, Wales ist eine sehr anständige Mannschaft, die Slowakei hat sicher die Qualifikation gemeistert. Wir sind stark genug, um weiterzukommen. Wir müssen uns gut vorbereiten, dann sehen wir mal.“

Sluzki freut sich seinerseits auf zwei Gegner aus Großbritannien, die „möglicherweise einen ähnlichen Spielstil haben“. England sei natürlich Favorit, zumal es alle Quali-Spiele gewonnen hat. Über Wales und die Slowakei könne er wenig sagen, gibt der Chefcoach zu, denn er habe kein einziges Spiel mit ihrer Beteiligung gesehen, aber es bleibe ja genug Zeit zur Analyse.

Wales will Revanche für 2003

Mag Sluzki in letzter Zeit auch kein Spiel der Waliser gesehen haben, so erinnern sich die russischen Fans noch heute voller Begeisterung an das historische Match am 19. November 2003 in Cardiff. Dort ging es in der Relegation um die Fahrkarte nach Portugal zur Europameisterschaft. Russland siegte dank dem einzigen Treffer von Wadim Jewsefew, der nach dem Schlusspfiff seiner Anspannung mit dem berühmt-berüchtigten russischen Mutterfluch Richtung Tribünen (die wörtliche Übersetzung wollen wir Ihnen hier nicht zumuten!) Luft machte.

Für diesen Spruch ist der heutige Trainer von Amkar Perm noch immer berühmt. Nach der Auslosung hielt er den Ball aber flach und merkte an: „So viel Zeit ist vergangen, zwölf Jahre ist das schon her…“ Wales-Trainer Chris Colman ist dagegen kämpferisch gestimmt. „Wir werden das Spiel als Möglichkeit ansehen, Revanche für damals zu nehmen“, sagte er gegenüber russischen Medien. Und: „Grüßen Sie Jewsejew von mir – mit dem Tor hat er mir damals das Herz gebrochen.“

[sb/russland.RU]

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