Fragwürdige politische Kultur in Kaliningrad

Einige Vorgänge in Kaliningrad werden nur schwer Verständnis finden bei Westeuropäern. Aber auch bei Deutschen, die schon Jahrzehnte in Kaliningrad tätig sind, rufen Verhaltensweisen leitender Beamter Kopfschütteln hervor und den Wunsch, nie etwas mit der jetzigen Kaliningrader Regierung zu tun zu haben.

Am gestrigen Montag wurde durch die Kaliningrader Massenmedien schnell und auffällig ein weiterer Fall von Bestechlichkeit in der Kaliningrader Regierung verbreitet. Es geht um einen jungen Konsultanten in der Regierung von Nikolai Nikolajewitsch Zukanow, der im Rahmen von Bauprojekten Kontrollpflichten hatte. Der 31-jährige kam diesen Kontrollpflichten am vergangenen Samstag nach, stellte Mängel fest und gegen Zahlung von 110.000 Rubel (2.200 Euro) versprach er, die Mängelliste unter den Tisch fallen zu lassen. Bei der Übergabe der Schmiergeldsumme standen aber schon die Mitarbeiter der „zuständigen Dienste“ in Bereitschaft und griffen erbarmungslos zu. Der junge Mann versuchte noch in eine Toilette zu flüchten und dort das Geld als Beweismittel im Kloobecken runterzuspülen – aber es gelang nicht.

Nun gibt es so einen Spruch: „… ein wenig schwanger sein geht nicht …“ und so kann man auch nicht von großer oder kleiner Korruption sprechen. Korrupt ist korrupt. Aber trotzdem geht es um eine relativ kleine Summe und es rief schon in unserer Agentur etwas Erstaunen hervor, warum so umfangreich darüber in den Massenmedien berichtet wird. Und der junge Mann wurde auch noch mit vollem Vor- und Familiennamen genannt – auch etwas ungewöhnlich, selbst für russische Verhältnisse.

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