Finnlands Versuche einer Neubelebung der Russlandbeziehungen

[von Bernd Murawski] Der Drang zum Musterschüler der EU hat Finnland außenpolitische Belastungen und wirtschaftliche Rückschläge gebracht, die jetzt korrigiert werden sollen

Dass Selbstbestimmung und Identität eines Landes durch einen mächtigen Nachbarn potentiell bedroht sind, ist nicht nur Finnlands Problem. Argwohn, Angst und Abneigung artikulieren ebenso Mexikaner und Vietnamesen gegenüber ihren nördlichen Anrainern. Und wenn Holländer und Tschechen zuweilen auf Distanz zu Deutschland gehen, dann ist dies nicht allein historischen Erfahrungen geschuldet.

Gewiss bietet eine prosperierende Großmacht jenseits der Grenze Potentiale für die eigene wirtschaftliche Entwicklung. Kommt es zu einem regen Handel, dann dokumentieren aber die jeweiligen Prozentanteile von Export und Import unzweideutig, wer der dominante Partner ist. Dessen Interessen sind meist nicht nur ökonomischer Natur, sondern implizieren sicherheitspolitische Aspekte und offenbaren ein Streben nach kultureller und ideologischer Hegemonie. Auf diesen Ebenen konstituiert sich bei jeweils unterschiedlichen Gewichtungen ein wachsendes Abhängigkeitsverhältnis.

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