Fifa bestätigt Einsatz nordkoreanischer Sklavenarbeiter beim Petersburger Stadionbau

Wie die Fifa offiziell bestätigte, wurden beim Bau des neuen Zenit-Stadions für die WM 2018 mehr als hundert nordkoreanische Sklavenarbeiter eingesetzt. Die Männer arbeiteten rund um die Uhr und fast kostenlos – Opfer tödlicher Unfälle wurden verschwiegen.

Die englische Zeitung The Guardian schreibt von insgesamt 110 Nordkoreanern auf der Baustelle auf der Petersburger Krestowski-Insel. Sie wurden wie Geiseln gehalten, und nicht alle kehrten in ihre Heimat zurück. Bei Arbeitsunfällen sollen vier Männer umgekommen sein, einer wurde später in einem Container gefunden. Er starb offenbar an einem Herzinfarkt, erhielt jedoch keine ärztliche Hilfe. Der Skandal war bereits Ende März bekannt geworden.

Der Einsatz nordkoreanischer Arbeitssklaven ist in Russland und anderen Ländern gebräuchlich. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Nordkoreaner in Sibirien als Waldarbeiter eingesetzt werden, um die Staatsschulden gegenüber Russland zu tilgen. Sie haben praktisch keine Rechte, und müssen bis zu 90 Prozent ihres Einkommens an den Staat abgeben. Laut Angaben der Uno verdient der nordkoreanische Staat auf diese Weise bis zu zwei Milliarden Dollar jährlich.

Die Arbeiter müssen sich mit einer Ration Reis und der „ewigen Dankbarkeit“ ihres Staatsführers Kim Jong-un zufrieden geben. Trotz dieser schlechten Bedingungen soll die Sklavenarbeit im Ausland beliebt sein, da dort trotz allem bessere Bedingungen herrschen als in der Heimat.

Das russische Aussenministerium bestreitet die Medienberichte und bezeichnete sie als „politische Erpressung“. Das neue Zenit-Stadion war 2017 nach zehnjähriger Rekordbauzeit und begleitet von zahlreichen Skandalen und Betrugsverfahren fertiggestellt worden.

St. Petersburger Herold

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