Fall Nawalny: Russisches Außenministerium beschuldigt OPCW und Deutschland der Absprache

Fall Nawalny: Russisches Außenministerium beschuldigt OPCW und Deutschland der Absprache

Das Technische Sekretariat der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) führte eine geheime Operation durch, um Biomaterial vom Oppositionsführer Alexei Nawalny zu sammeln, während Deutschland sich weigerte, Russland zu helfen, kommentierte das russische Außenministerium. Das Ministerium glaubt, „dass dies mit politischen Untertönen geschehen ist – so dass Paris und Stockholm die unbegründeten Anschuldigungen Berlins gegen Russland automatisch bestätigen würden“.

„Vor diesem Hintergrund ist es bezeichnend, dass die Verantwortlichen in der vergangenen Woche auf unsere Appelle an das Technische Sekretariat der OPCW nur ​​mit den Schultern gezuckt haben – sie sagen, dass von einer Beteiligung der OPCW an dieser ganzen Geschichte mit Nawalny keine Rede ist“, heißt es in der Erklärung. „Mit Bedauern müssen wir feststellen, dass die Länder des Westens alle Grenzen überschritten haben und die einst maßgebliche OPCW zu einem schmutzigen Instrument für die Umsetzung ihrer destruktiven Pläne gemacht haben“, endet der Kommentar der Pressestelle des Ministeriums.

Außenminister Sergei Lawrow sagte, die Vorwürfe des Westens sind „absolut weit hergeholt“. Ihm zufolge „hätten sie sich ohne die aktuelle Situation mit Nawalny etwas anderes ausgedacht.“

Präsidentensprecher Dmitri Peskow, hält die Annahme, dass Spuren des Nowitschok-Giftes an einer Plastikflasche aus einem Hotelzimmer in Tomsk gefunden werden könnten, für absurd.  „Wir können das nicht erklären, weil die Flasche, wenn es sie denn gibt, nach Deutschland oder woandershin gebracht wurde. Leider wurde das, was als Beweis für die Vergiftung hätte gelten können, entfernt. Warum ist eine zusätzliche Frage“, so Peskow vor der Presse.

Staatsduma-Sprecher, Wjatscheslaw Wolodin, hatte die Situation um Nawalny schon vor zwei Wochen eine geplante Aktion gegen Russland genannt. Der Zweck dieser Aktion sei es, bei Protesten in Belarus neue Sanktionen gegen Moskau zu verhängen.

Vor vier Wochen wurde Alexe Nawalny in Omsk ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem er in einem Flugzeug kolabiert war. Vom 20. August bis zum 7. September lag er im Koma. Er wird derzeit in der Charité in Berlin behandelt. Deutschland behauptet, dass er mit Gift aus der Nowitschok-Gruppe vergiftet wurde. Russische Ärzte bestreiten dies.

[hrsg/russland.NEWS]

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