Exclusivinterview – Mission erfüllt – wie erfolgte die Übergabe der OSZE-Offiziere?

Im Interview berichtete der russische Vertreter Wladimir Lukin, wie die Frage der Übergabe der OSZE-Offiziere erfolgte und wie er sich eine Lösung von Problemen in der Ukraine vorstellt.

Vor über einer Woche wurde eine Gruppe von Offizieren der OSZE in den Osten der Ukraine geschickt und dort am 25. April durch örtliche Kräfte festgesetzt. Nach Tagen voller westlicher Beunruhigungen über das Schicksal dieser Menschen, erfolgte die Übergabe der Offiziere unter aktiver Beteiligung des Sondergesandten  Wladimir Lukin.

Frage: Wladimir Petrowitsch, wusste man in Kiew über sie und ihre humanitäre Mission?

Wladimir Lukin: Was heißt wussten? Nicht ganz. Vor einigen Tagen hat mich der Generalsekretär des Europarates angerufen. Wir beide haben ein gutes persönliches, menschliches Verhältnis – noch aus Zeiten, als ich in Russland Vertreter des russischen Präsidenten für Menschenrechte war. Er sprach mit mir über die festgesetzte Gruppe und fragte mich, ob ich nicht irgendwie helfen könnte. Ich sagte ihm, dass ich es versuchen werde. Danach habe ich verschiedene Telefonate getätigt. Ich hatte auch noch einige Kontakte mit Donezk aus früheren Zeiten. Ich habe auch sofort verstanden, dass es nötig ist die russische Präsidialverwaltung zu informieren, denn dort kann man auch helfen. Ich will kein Geheimnis daraus machen, ich habe mit Wjatscheslaw Wolodin gesprochen (Anm. UN: eine der Personen, die mit Sanktionen belegt worden sind). Wolodin hat sehr schnell zurückgerufen und mitgeteilt, dass er Putin informiert habe und das der russische Präsident diese Initiative sehr unterstützt und vorschlägt, dass, wenn ich es persönlich für nützlich halte, in dieser Angelegenheit der Vermittler bin.

Mit Hilfe des Präsidentenapparates konnte ich in Erfahrung bringen, wie ich bis zu den verantwortlichen Leuten vor Ort komme, von denen die Entscheidungen abhängen. Über einige Umwege, Telefonate usw. kam ich zu den Leuten, die mich vor Ort weiterleiten könnten. Nach dem alles besprochen war, kaufte ich ein Flugticket von Moskau nach Donezk und zu meiner großen Verwunderung fand dieser Flug auch statt. Mit zwei weiteren Kollegen kam ich nach Donezk – ein Glücksumstand, denn der nächste Flug von Moskau nach Donezk fand schon nicht mehr statt.

In Donezk haben mir zwei junge Männer sehr bei der Organisation notwendiger Kontakte geholfen. Auch mit dem Europarat waren wir in ständigem Kontakt, denn wenn es uns gelingen sollte die Mission erfolgreich durchzuführen und die Offiziere frei würden, müssten sie ja irgendwie übergeben werden. Deshalb wurden aktive Gespräche mit den örtlichen Vertretern der OSZE in Donezk geführt.

Es stand die Frage, in welchem Umfang diese Vertretung an der Mission teilnehmen könnte. Wir wollten mit ihren eigenen Autos fahren – sie haben speziell gekennzeichnete Fahrzeuge. Das schien zu Fragen der Sicherheit notwendig, denn diese Fahrzeuge fallen  auf der Landstraße bis Donezk – Slawjansk auf. Auf dieser Strecke gibt es mehrere Kontrollposten der verfeindeten Seiten und es ist nicht ganz so einfach von der einen und der anderen Seite die Passiergenehmigung zu erhalten.

Leider haben wir von ihnen keine Fahrzeuge erhalten und sie erklärten auch, dass sie nicht gemeinsam mit uns fahren wollen. Als Begründung gaben sie an, dass in Kiew einige Leute, so u.a. auch der Innenminister Awakow meinen, dass wir nicht so fahren sollten wie schon geplant, sondern durch Charkow, als nördlich. Man meinte, dass es dort sicherer sei.

Nun, als wir die Fahrt nach Slawjansk planten, suchten wir schon einen, nach unserer Meinung, ausreichend sicheren und kurzen und effektiven Weg.

Nach einigen Konsultationen in Moskau, aber hauptsächlich mit dem Generalsekretär des Europarates, haben wir dann den ursprünglichen Weg ausgewählt. Ich unterstehe niemanden von diesen Leuten in Kiew, ich führe eine humanitäre Mission durch und gemeinsam mit dem Generalsekretär des Europarates entschieden wir genau den Weg zu fahren, den wir anfänglich selber ausgewählt hatten. Die notwendigen Fahrzeuge erhielten wir vom Gouverneur des Gebietes Donezk und dafür bin ich ihm sehr dankbar. Er hatte sich noch mit jemanden besprochen und dann wurde kurz und knapp beschlossen so zu fahren wie wir es wollen und nicht über Charkow.

Frage: Und trotzdem, es wurde berichtet, dass Sie an den Kontrollpunkten Probleme hatten

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