EU-Russland: Gasstreit spitzt sich zu

Wie immer das heute bekannt gewordene Kartellverfahren der EU-Kommission gegen die russische Gazprom ausgehen wird – die Zeit der selbst im Kalten Krieg jahrzehntelang stabilen europäisch-russischen Geschäftsbeziehungen im Gasbereich ist vorbei. Vor dem Hintergrund der neuen, massiven Ost/West-Spannungen gehen beide Seiten auf Konfrontation.

Bereits der Ende 2014 beschlossene Ausstieg der Russen aus dem Schwarzmeer-Pipelineprojekt “South Stream” war mit wettbewerbsrechtlichen Forderungen seitens der EU begründet worden. Anfang des Jahres hatte Gazprom-Chef Miller verkündet, ab 2019 gebe es keinen Gastransit durch die Ukraine mehr. Stattdessen werde Russland das für Westeuropa bestimmte Gas an die türkisch-griechische Grenze liefern. Von den zuvor jahrelang verfolgten Plänen einer Gazprom-Beteiligung am europäischen Transport- und Verteilsystem hat sein Unternehmen sich ebenfalls verabschiedet.

Europäer wünschen sich Gastransit durch die Ukraine

Mit dem jetzt eröffneten Kartellverfahren gegen Gazprom setzt die EU-Kommission noch eins obendrauf. Das Unternehmen wird beschuldigt, in acht EU-Staaten Mittel- und Osteuropas seine Marktposition missbraucht und das europäische Wettbewerbsrecht verletzt zu haben.

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