„Etwas ist schiefgelaufen“: Reaktion russischer Politiker und Experten auf die Unruhen in den Vereinigten Staaten

„Etwas ist schiefgelaufen“: Reaktion russischer Politiker und Experten auf die Unruhen in den Vereinigten Staaten

Russische Parlamentarier kommentieren die Unruhen in den Vereinigten Staaten. Jelena Panina, Mitglied des Ausschusses für internationale Angelegenheiten der Duma, erklärte gegenüber RIA Novosti: „Inter-ethnische Konflikte in den Vereinigten Staaten werden unter jeder Regierung und jedem Präsidenten eskalieren, sobald sich die wirtschaftliche Lage im Land verschlechtert“. Ihrer Meinung nach ist die Beschuldigung Russlands, sich in die Angelegenheiten der USA einzumischen, zu einer Art Reflex eines Teils der amerikanischen politischen Klasse geworden. Dieser Reflex manifestiert sich in den Situationen, die mit der Formel „etwas ist schiefgelaufen“ beschrieben werden kann. „Seit dreißig Jahren preisen die Vereinigten Staaten nicht nur ihre Errungenschaften auf dem Gebiet der interrassischen und interethnischen Beziehungen, sondern versuchen auch, ihr Modell anderen Ländern aufzuzwingen. Die Ereignisse in Minneapolis, die landesweit Pogrome verursachten, sind nur eine Fortsetzung der Geschichte des Rassenkonflikts in Amerika, der nie wirklich aufgehört hat“, sagte Panina.

Zuvor erklärte die nationale Sicherheitsberaterin des ehemaligen US-Präsidenten, Susan Rice, dass Russland hinter der Gewalt bei Protesten in den Vereinigten Staaten stecken könnte. Rice hat keine Beweise oder Fakten vorgelegt.

Auch das russische Außenministerium brachte seine Position zum Ausdruck. „Hillary Clinton und die Obama-Administration überzeugten sich selbst und versuchten, die Welt davon zu überzeugen, dass innenpolitische Probleme in den USA von außen, nämlich von Russland, geschaffen und gefördert werden. Sie versuchen, diesen Fehler heute zu wiederholen, indem Sie gemeinsam mit CNN-Journalisten auf schmutzige Methoden der Informationsmanipulation zurückgreifen: gefälschte Aussagen und null Fakten, die sie unterstützen“, sagte Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa.

Die Zeitung Komsomolskaja Prawda ist der Meinung, dass es Zeit ist, eine Zwischenbilanz zu ziehen: „Innerhalb einer Woche brachen in mehr als 140 Städten der USA Proteste aus. In 21 Bundesstaaten eskalierten sie derart, dass die Nationalgarde eingreifen musste. Fünf Menschen starben, die Verletzten und Verhafteten können gar nicht gezählt werden. Sowie die Schäden, die durch geplünderte und zerstörte Geschäfte, Restaurants, Bürogebäude usw. entstanden sind. Kleine und mittlere Unternehmen im ganzen Land stehen unter Schock – sie, die den Lockdown kaum überlebt haben, werden jetzt von Plünderern regelrecht erledigt. Und davon gibt es viele, und zwar Vertreter aller Hautfarben: Weiße, Schwarze, Asiaten, Latinos …“

Der Direktor des Instituts für USA- und Kanada-Studien der Russischen Akademie der Wissenschaften, Walery Garbusow, erklärte in einem Interview mit RBK, dass Trump einen extrem geringen Prozentsatz an Unterstützern unter den Afroamerikanern hat. Die wenigen zögernden Wähler erwarteten kaum, dass er die Probleme der schwarzen Gemeinschaft lösen würde. Deswegen ist es unwahrscheinlich, dass die Situation mit den Protesten die politischen Positionen des Präsidenten ernsthaft trifft, meint der Experte. „In Bezug auf die Situation der schwarzen Gemeinschaft in Amerika sind die Ursachen ihrer Probleme sehr tiefgreifend und mit Schwierigkeiten bei der Integration in die Gesellschaft, dem Zugang und der Motivation zur Ausbildung und einer erfolgreichen Karriere verbunden. Bereits frühere Regierungen, darunter die von Barack Obama, konnten diese Probleme nicht lösen“, so Garbusow.

[hrsg/russland.NEWS]

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