Einheitlicher Wirtschaftsraum von Lissabon bis Wladiwostok steht hoch im Kurs

[Hartmut Hübner] Im Vorfeld befragten die Organisatoren des »4. east forum berlin« die Teilnehmer und Gäste nach ihrer Meinung zur wirtschaftlichen Situation in denn Regionen Europas und Asiens sowie zur internationalen Zusammenarbeit.

Hier sind einige ausgewählte Ergebnisse:

So bewerten 54 Prozent der Befragten die wirtschaftliche Lage in Russland als schlecht, 38 Prozent als sehr schlecht. Nur sechs Prozent bewerten die Situation als gut, ein Prozent als sehr gut.

Die Erwartungen für Russland im nächsten Jahr sehen nicht viel besser aus: 39% sehen die Aussichten trübe, 44% als ganz trübe. Das sind die schlechtesten Werte der gesamten Umfrage, in die außerdem die Eurozone, die EU, Südost-Europa, Zentralasien und China sowie die Weltwirtschaft insgesamt einbezogen waren. Aber immerhin sehen 18 Prozent die russische Wirtschaft im Aufschwung.

Unter den Faktoren, welche die wirtschaftliche Entwicklung in Europa und Eurasien beeinflussen, wurden vor allem eine instabile politische Umgebung (53,1%), der Ölpreis (52,6%) und die Migration (34,3%) genannt. Als größte Hindernisse für die Führung des Geschäftes gelten in erster Linie die Bürokratie (58,0%) sowie unangemessenes Handeln der Regierungen.

In den Ländern der östlichen Partnerschaft (ÖP) – einem Teilprojekt der Europäischen Nachbarschaftspolitik (ENP), das die notwendigen Voraussetzungen für die Beschleunigung der politischen Assoziierung und der weiteren wirtschaftlichen Integration zwischen der EU und interessierten Partnerländern schaffen soll – also, Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Georgien, Moldova und die Ukraine, ist das mit Abstand größte Hindernis für die Entwicklung des Business die Korruption (82,7%), gefolgt von einem schwachen Rechtssystem (44,4%) und politischer Instabilität (35,2%).

Auch in Russland gilt die Korruption mit 61,7% als stärkste Wirtschaftsbremse, danach rangieren die Bürokratie und unangemessene Politik der Regierung mit jeweils 38,3 Prozent.

Ein Thema der Umfrage war auch die Vision eines gemeinsamen Marktes von Lissabon bis Wladiwostok. Dass alle beteiligten Länder davon profitieren würden, meinten 76% der Befragten und sogar 81% würden ein solches Projekt unterstützen.

Vielgestaltiger waren die Antworten auf die Frage, wann die ersten Sanktionen gegen Russland aufgehoben werden könnten. Nur 15% der Befragten erwarten den Einstieg aus dem Ausstieg bei den Sanktionen bereits im Sommer dieses Jahres. 19,4% zum Ende des Jahres, 27,5 % im nächsten Jahr und immerhin noch 38,1 % erst auf lange Sicht.
(Hartmut Hübner/russland.ru)

Grafiken zu den Ergebnissen (barometer) hier.

 

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