Eine verpasste Gelegenheit

Im Zentrum von Zürich läuft noch bis zum 24. Juni die Ausstellung „1917 Revolution. Russland und die Schweiz“. Das Gemeinschaftsprojekt des Zürcher Landesmuseums mit dem Deutschen Historischen Museum wird in abgewandelter Form ab Oktober auch in Berlin zu sehen sein.

Die Ausstellung ist interessant, jedoch äußerst widersprüchlich. Zahlreiche sehenswerte Objekte, Fotografien, Dokumente und Kunstwerke aus der Periode von 1900 bis 1933 werden leider in einem von antikommunistischen Vorurteilen geprägten Rahmen präsentiert. Dem zufolge habe die bolschewistische Revolution zwangsläufig den stalinistischen Totalitarismus hervorgerufen. Eine Alternative habe es nicht gegeben, und deshalb sei das kommunistische Experiment ein für alle Mal zum Scheitern verurteilt.

Von der „Verheißung“ zur „Jahrhundert-Mitternacht“

Der Besucher durchwandert nacheinander sieben Räume. Die erste Station heißt „Verheißung“; sie soll Aufbruch und Hoffnung zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts darstellen: Hier sind Karl Marx‘ „Kapital“ und das „Kommunistische Manifest“ – auch in russischer Fassung – neben Kunstwerken der russischen Avantgarde ausgestellt, darunter Bilder von Chagall über Malewitsch bis zu Liubow Popowa, Konterreliefs von Tatlin und Kostümentwürfe für Djagilews Ballets Russes in Paris.

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