Ein besonderes Jahr des Kriegsjournalismus

[Malte Danilijuk] Die Krise um die Ukraine hat die deutsche Öffentlichkeit in bisher ungekannter Weise polarisiert. Allerdings standen sich nicht, wie in einem liberalen Schema von Öffentlichkeit vorgesehen, unterschiedliche Meinungen im Raum der medial abgebildeten Öffentlichkeit gegenüber. Die Gräben verliefen zwischen großen Teilen des Publikums und den professionellen Redaktionen. Die Netzmedien trugen wesentlich dazu bei, diese Meinungskluft in bisher ungekannter Weise zu repräsentieren.

Als sich ab 21. November 2013 die ersten Demonstrationen auf dem Kiewer Unabhängigkeitsplatz, dem Maidan, sammelten, um dagegen zu protestieren, dass die Regierung Janukowitsch das Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union suspendiert hatte, waren die Redaktionen für Außenpolitik zunächst überrascht. Innerhalb weniger Tage setzte sich jedoch eine dominante Lesart der Ereignisse durch, die Kennern der innenpolitischen Situation in der Ukraine bereits als undifferenziert bzw. einseitig erscheinen musste. Diese Art der ersten Berichte legte bereits Schemen vor, die über das gesamte folgende Jahr weitererzählt werden sollten.

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