„Dutzende russische Todesopfer in Syrien“

Bei der Befreiung der syrischen Stadt Palmyra von den Truppen des „Islamischen Staats“ (IS) im März durch die Regierungsarmee soll auch ein privates russisches Militärunternehmen, die TschWK Wagner, gegen den IS gekämpft haben. Die insgesamt etwa Bataillonsstärke umfassende gepanzerte Einheit hält sich angeblich bereits seit 2015 in Syrien auf. Zuvor sollen die Söldner auf der Krim und im Donbass im Einsatz gewesen sein.

Wie die St. Petersburger Internet-Zeitung Fontanka diese Woche meldete, hat die private Einheit seit Beginn des Syrieneinsatzes „Dutzende Tote“ zu beklagen. Einige Schicksale werden präsentiert, etwa das des Majors d.Res. und Tschetschenienkämpfers Sergej Tschupow, nach Angaben von Fontanka gefallen am 8. Februar 2016 an der Damaszener Front. Die US-amerikanische Nachrichtenagentur Radio Swoboda (Radio Liberty) spricht unter Berufung auf eine „unabhängige Quelle“ von insgesamt bis zu 60 Opfern.

PMC in USA seit 90er Jahren im Einsatz

Mit den Krisenherden Ukraine und Syrien hat auch in Russland der Einsatz privater Militär- und Sicherheitsunternehmen an Bedeutung gewonnen. Russische Söldner waren seit dem Untergang der Sowjetunion nicht nur bei der französischen Fremdenlegion beliebt. Auf den Kriegs- und Bürgerkriegsschauplätzen der vergangenen zwanzig Jahre, in Afrika, auf dem Balkan und im Nahen und Mittleren Osten, waren und sind russische Kämpfer so präsent wie in der byzantinischen Elitegarde der Waräger vor tausend Jahren.

Es dauerte allerdings, bis auch in Russland private militärische Strukturen entstanden. Das hat mit der Gesetzeslage, aber auch mit dem strengen staatlichen Gewaltmonopol zu tun. In den USA steht der Staat privaten, bewaffneten Strukturen entspannter gegenüber. Dort sind Private Military Contractors (PMC) spätestens seit den neunziger Jahren in die militärischen Kampagnen der Armee eingebunden, etwa im Irak oder in Afghanistan.

Sie übernehmen unter anderem Aufgaben der Sicherung und der bewaffneten Logistik. In Krisengebieten, in denen Washington keine eigene Truppenpräsenz wünscht, werden PMC für Aufgaben wie Beratung, Ausbildung, Informationsbeschaffung, Liaison oder Frontunterstützung eingesetzt. So etwa das Unternehmen Academi (fr. Blackwater), das seit 2014 mit mehreren Hundert Söldnern im ukrainischen Bürgerkrieg auf der Seite der Regierungsarmee im Einsatz sein soll.

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