Drei Sekunden, fünf Stiche – das war´s. Mordversuch an einem Abgeordneten

[Von Uwe Niemeier] – Natürlich ist Kaliningrad eine Stadt wie jede andere auf der Welt – so auch zu Fragen der Kriminalität. Es gibt in Kaliningrad Ladendiebe und auch Mörder und natürlich auch alle anderen Gesetzesverletzungen die zwischen diesen beiden Extremen liegen.

Die heutige Situation zu Fragen der Sicherheit in Kaliningrad ist absolut nicht mehr zu vergleichen mit der Zeit, als ich im Jahre 1995 meine Zelte in Kaliningrad aufschlug. Da gab es fast täglich brennende Autos und Kioske, tote Zigaretten-Mafioso, Wodka-Kriege und irgendwie fühlte man sich nicht so richtig wohl.

Ich kann mich an eine Episode im Jahre 1995 erinnern, wo ich bei einem Bekannten zu Besuch war und sich ein weiterer Besucher per Telefon ankündigte. Wir gingen nach unten auf die Straße, wo der Besuch in einem gepanzerten Fahrzeug saß. Gemeinsam gingen wir die Treppe bis zur Wohnung in der vierten Etage hoch, da sich der Besuch weigerte den Fahrstuhl zu nutzen. Es stellte sich heraus, dass dieser Besuch den Kaliningrader Alkoholmarkt zu einem Großteil kontrollierte und bereits zwei Mordanschläge hinter sich hatte. Aus Sicherheitsbedenken nutzt er nie einen Fahrstuhl und unsere Begleitung war nötig, weil die Hemmschwelle drei Personen zu erschießen doch größer ist, als nur eine Person – meinte er als wir sicher in der Wohnung gelandet waren. „Na toll, noch mehr solcher Bekannten und ich brauche mir um meine Zukunft in Russland keine Gedanken mehr zu machen“, dachte ich damals und bekam nachträglich noch einen Schweißausbruch.

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